Freitag, 21. Juli 2017

Rotes Gold von Robert Corvus [Rezension]

Neue innovative Fantasybücher zu finden ist gar nicht so einfach. Vieles kommt einem bekannt vor und ich als Leserin bin mittlerweile oft froh, wenn die bekannten Ideen spannend umgesetzt werden. Doch mit „Rotes Gold“ hat Robert Corvus eine neue Reihe gestartet, die für mich neue Ideen beinhaltet und diese spannend umgesetzt hat.
(c) Piper Verlag



Inhalt:

Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?
Da ich den Autoren schon von der Phileasson – Saga kannte, ging ich davon aus, dass sich das Buch gut wird lesen lassen. Ob der Art der Fantasy habe ich mir vor dem Lesen keine Gedanken gemacht, da es nur wenig Bücher gibt, die mir nicht gefallen. Da liegt es dann oft mehr am Schreibstil, als an der Story selbst.
„Rotes Gold“ zählt zu der Dark Fantasy und das ist auch ganz wohltuend, nach all den strahlenden Helden, Elfen, Vampiren und was gerade noch so angesagt ist.
Der Autor wirft den Leser sofort ins Geschehen. Wir begleiten als Leser die Söldnertruppe „Der Klingenrausch“, dessen Anführer Kester zu Beginn bei einem Überfall ums Leben kommt. Söldner sind raue Gesellen, bei denen klare Rangfolgen herrschen und nur die Stärke zählt. Nach Kesters Tod versucht Eivora, seine Tochter, die Truppe zusammenzuhalten und muss sehr schnell lernen, dass die politishen Ränkespiele ebenso wichtig sind, wie sich auf dem Schlachtfeld zu behaupten.
Dabei finde ich sehr interessant, dass die vorherrschende Religion die  Verehrung der Dämonen ist. Das die Toten dabei verbrannt werden und so in die Dämonenwelt übergehen und auch dort in Kämpfen ihren Rang behaupten müssen ist nur ein Aspekt. Diese „Religion“ kennt keine Gande, kein Erbarmen. Dafür bietet er den Söldnern als Dämonenverbündete direkte Unterstützung wie Schwertfeuer oder der Marsch durch das Feuer, aber auch Avatare, die direkt mit der Welt der Feuerdämonen in Verbindung stehen. Diese Dämonenwelt ist nichts abstraktes, sondern sehr real, auch in seinen Auswirkungen. Mit dem Homunkulus schafft Robert Corvus eine Figur, die nur mit einem Träger existieren kann, dieser Träger verbindet sich auf einzigartige Weise mit dem Homunkulus, so dass sie mehr sind als ein Wesen, aber auch keine zwei getrennte Wesen mehr.
Durch die Welt der Feuerdämonen bekommt das Feuer eine besondere und Übermächtige  Bedeutung in diesem Buch. In diesem Buch wird der Dämonenkult gelebt und in diesem Leben und ausleben erklärt, dadurch bleibt einiges noch unklar. Doch behält für mich dieser Dämonenkult dadurch seine Faszination. Ein Dämonenkult ist ein dunkler Kult, wie er zur Dark Fantasy passt, dazu gehören auch Opfer, Folter..., hinzukommt, dass hier Söldnertruppen beschrieben werden und diese zeichnen sich nicht durch Zimperlichkeit aus. Wer eine heile Welt lesen möchte, sollte die Finger von diesem Buch lassen, denn zu dieser Welt gehört auch die Beschreibung von Gewalt. An so mancher Stelle hat mich die Beiläufigkeit der Gewalt und Grausamkeit erschreckt, doch man muss sich vor Augen halten, dass auch in der realen Welt es in vielen Bereichen zu ebensolchen Gewalthandlungen kommt.
Der Roman hat mir gefallen. Fantasy, doch durch seien dunklen Dämonenkult und allem was dazugehört hat er mich immer wieder zum Nachdenken angeregt. Keine Religion der Liebe, sondern ein Leben des Kampfes und auch nach dem Tod keine Ruhe, sondern die Kämpfe im Dämonenreich gehen weiter.... Für mich waren da dann schon die Grundlegenden fRagen, wie man ein solches Leben Leben kann ohne die Aussicht jemals Ruhe zu haben, ohne Zeiten in denen man nicht um sein Leben fürchten muss. Hervorrgend gefallen hat mir die Rolle der Frauen, diese sind keinesfalls nur Randfiguren und schutzbedürftig, sondern starke Frauen, die sich behaupten und in dieser Welt der Söldner bestehen.
„Rotes Gold“ ist kein leichtes Buch, dennoch läßt es sich zügig durchlesen. Bei mir hallt er nach, regt zum Nachdenken an und zum Hintefragen und dem Auseinandersetzen mit den Figuren, denn es ist keine Gut oder Böse, auch nichts dazwischen, denn jede ist alles – je nach Situation und so schwanken die Sympathien.
Ein Buch, das Eindruck bei mir hinterlassen hat und ich kann es nur allen empfehlen, die Dark Fantasy mögen. Band 2 „Weißes Gold“ ist schon erschienen, so dass jeder, dem dieser Band gefällt gleich weiterlesen kann.
Titel: Rotes Godl
Autor: Robert Corvus
Verlag: Piper Taschenbuch
Reihe: Die Schwertfeuer - Saga
Format: Taschenbuch
Umfang: 480 Seiten
ISBN: 978-3492280631 
Preis: 10,90 €
eBook: 3,49 €

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