Freitag, 24. Juni 2016

Die Herren der Grünen Insel von Kierra Brennan [Rezension]


Achtung Spoiler, da Ausschnitte aus der irischen Geschichte erzählt werden, auf die der Roman basiert
 
 
Seit dem ich vor unzähligen Jahren „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett gelesen habe, reizt es mich immer wieder zu einem historischen Roman zu greifen. Vor allem, wenn er gut recherchiert zu sein scheint und historische Fakten fundiert vermittelt. Da Irland für mich ein Land ist, das mich mit seiner Musik und seiner Landschaft magisch anzieht musste ich das Buch einfach lesen. Zumindest in Büchern kann ich das Land bereisen, wenn es mir sonst nicht möglich ist.
 
Titel: Die Herren der Grünen Insel
Autor: Kiera Brennan
Verlag: blanvalet
Format: Hardcover
Umfang: 960
ISBN: 978- 3764505592
Preis: 19,99 €
eBook: 15,99 €
 
Inhalt des Buches:
Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone
Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?
 
 
Für das Buch „Die Herren der Grünen Insel“ hat die Autorin Kiera Brennan (ein Pseudonym der Autorin Julia Kröhn) sich die Zeit um 1169 herausgesucht, in der  eine Friedensphase von ca. 150 Jahren mit der Invasion der Anglo-Normannen unter Heinrich II. im Jahre 1169 endete.
 
Hier der Geschichtsabschnitt im Detail:
Die anglonormannische Eroberung, war das Ergebnis des Streites zweier irischer Könige, Dermot MacMurrough und Tiernan O’Rourke. Der unterlegene MacMurrough floh nach England und weiter nach Frankreich, um König Heinrich II., den Herrscher über England und Teile Frankreichs, zur Eroberung Irlands zu bewegen.
Mit einem Unterstützungsschreiben von Heinrich II. konnte MacMurrough in Wales Cambro-Normannen und Flamen zum Kriegszug bewegen. Der Führer der Normannen, Richard Fitz Gilbert (1130–1176), Strongbow genannt, errang dank überlegener Militärtechnik (Walisische Langbögen, Reiterei, Kettenrüstungen) sowie irischer Uneinigkeit einen relativ leichten ersten Sieg, der weitere Normannen nach Irland lockte. Nach Siegen im Jahr 1169 erklärte sich Heinrich II. 1171 zum König von Irland und verteilte Ländereien als Lehen an normannische Barone.
 
 
Dieser Zeitabschnitt in der irischen Geschichte umfasst nur wenige Jahre. Aber durch die Komplexität der irischen Gesellschaft und der Politik des Landes ist diese Zeit nicht einfach so in eine Geschichte zu fassen.
Genau dieses spiegelt sich in dem Roman wieder. Die Autorin, die hervorragend recherchiert hat und die Fakten im Rahmen des Buches genau wiedergibt, hat dadurch dem Buch eine Komplexität gegeben, die es zuweilen schwierig machte das Buch zu lesen.
Nicht nur die großen politischen Gegebenheiten hat die Autorin vor meinem Auge ablaufen lassen, sondern auch detailreich die Beweggründe und auch die Weiterentwicklungen der einzelnen Protagonisten genau beschrieben. Kleine Liebesgeschichten und Familiendramen sorgten für den unterhaltenden Teil. Insgesamt hatte ich das Gefühl, die Geschichte hätte gar nicht anders ablaufen können. So wurde bei den großen Entscheidungen deutlich, was es für die kleinen Leute, den Untergebenen, Händlern oder Bauern bedeutete.
In die komplexe Geschichte musste ich mich erst einmal einlesen. Geholfen hat dabei am Anfang die Erläuterung der Autorin zur Aussprache der Namen und deren Anpassung an die uns gewohnte Schreibweise zur erleichterung des Lesens. Dennoch war es nicht immer einfach den Überblick über die handelnden Personen mit ihren Verstrickungen und Abhängigkeiten zu behalten
 
Der Versuch der Autorin alle Aspekte (die Menschen, das Land, die Sagen) unterzubringen, hat dazu geführt, dass das Buch einige Längen hat. An den Stellen, die ich als sehr langatmig empfunden habe, war ich manches mal geneigt das Buch beiseite zu legen. Dennoch bin ich froh bis zum Ende durchgehalten zu haben, denn das Buch bzw. dieser Abschnitt der irischen Geschichte ist hochinteressant.


 

Montag, 20. Juni 2016

Die Honigtöchter von Cristina Caboni [Rezension]



Von der Autorin Cristina Caboni habe ich vor kurzem „Die Rosenfrauen“ gelesen und auch hier rezensiert. Zu lesen hier *link*. Vollkommen überzeugt hatte mich „Die Rosenfrauen“ nicht, aber der Schreibstil von Cristina Caboni hat mir gefallen. Daher wollte ich wissen, ob sie sich in Ihrem zweiten Buch inhaltlich gesteigert hat.

 

Titel: Die Honigtöchter

Originaltitel: La custode del miele e delle api

Autor: Cristina Caboni

Verlag: blanvalet

Format: Taschenbuch

Umfang: 416

ISBN: 978- 3734102776

Preis: 9,99 €

eBook: 8,99 €


 

Inhalt:
Die geheime Sprache der Bienen erzählt von Liebe und der Vergangenheit einer Insel ...
Kurz nach Sonnenaufgang verlässt Angelica Senes eine Landstraße in Südfrankreich und folgt einem von Rosmarin und Lavendelbüschen gesäumten Weg. Sie sucht den Bienenstock auf, den man ihr anvertraut hat. Sie ist reisende Imkerin, und sie liebt ihre Freiheit. Auch wenn sie dabei das türkisblaue Meer ihrer Heimat Sardinien vermisst. Erst als ihre Patentante stirbt und ihr ein Cottage hinterlässt, kehrt Angelica zurück. Doch dort muss sie sich dem stellen, was sie einst zurückließ: ihrer Familie, den Geheimnissen der Insel – und Nicola, dem Mann, an den sie schon als Kind ihr Herz verlor ...

 

Das Cover der Honigtöchter ist wieder wunderschön und passt zu dem ersten Buch der Autorin. Inhaltlich passt das Bild wie schon bei „Die Rosenfrauen“ nicht. Lag bei „Die Rosenfrauen“ der Schwerpunkt auf die Parfumherstellung, so geht es in diesem Buch um Honig und um die Bienen. Daher frage ich mich, warum dann etwas auf dem Cover abgebildet ist, was mich an Marmelade erinnert?

Die Autorin hat auch in diesem Buch ihren lockeren und leichten Schreibstil beibehalten. Daher hat mir das Lesen des Buches Vergnügen bereitet. Es ließ sich locker weglesen und war genau das richtige für eine entspannende Wochenendlektüre.

Die Geschichte ist nicht nur vom Schreibstil harmonisch, auch die Geschichte selbst ist harmonisch und locker. Es ist auf eine Art ein Liebesroman, aber wer einen herkömmlichen Liebesroman erwartet wird enttäuscht sein. Das Buch handelt eher von Freundschaft, Findung des Lebenssinns / der Lebensmitte, Tradition, Frauenleben, aber auch von dem generationsübergreifenden Weitergeben an Wissen. Doch nimmt es in diesem Buch nicht viel Raum ein, sondern passt sich in die Geschichte von Angelica ein.

Wer meine Rezension von „Die Rosenfrauen“ liest, wird feststellen, dass sich vieles hier wiederholt. Dies liegt daran, dass die Geschichten unterschiedlich sind, aber der Leser oder die Leserin sich gewiss sein kann, dass die Art und Weise der Bücher übereinstimmen. Es wartet keine Überraschung.

Die Personen werden beschrieben, doch fehlt die Tiefe. In dem Dorf bzw. auf der kleinen Insel, wo die Handlung hauptsächlich spielt, beschreibt die Autorin die Nachbarinnen in ihrer Urigkeit, doch es fehlt die Tiefe um die Kauzigkeit richtig greifbar zu machen.

Dennoch mag ich auch dieses Buch der Autorin, dieses leichte, harmonische und unaufgeregte. Während des Lesens war ich die gesamte Zeit in einer Wohlfühlatmosphäre, in einer richtig heilen Welt.

Die Beschreibung zu dem Thema Honig war gut, und im Rahmen des Buches ausreichend. Eine tiefergehende Beschreibung des Themas hätte dem Buch die Leichtigkeit genommen, dennoch gibt es andere Romane, bei denen ich  im Rahmen der Geschichte mehr über Bienen und Imkerei erfahren und gelernt habe.

Daher mein Fazit des Buches – es hat mich gut Unterhaltung und mich entspannt – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Sonntag, 19. Juni 2016

Masterpieces of Fantasy Art [Fundstück]

Heute war ein regenfreier Tag angekündigt, so dass ich mir einen Flohmarktbummel vorgenommen habe.
Hier in Bremen haben wir mehrere Flohmärkte zur Auswahl, die jeden Sonntag stattfinden. Natürlich tummeln sich dort viele Händler. Da auch immer wieder Privatleute unter den Verkäufern sind lohnt sich das Stöbern.
Es war zwar kein Regen angesagt, aber dafür war es kalt. Vor allem für Juni. Es waren noch nicht mal 15 Grad. Davon wollte ich mich nicht abhalten lassen und es hat sich aus meiner Sicht gelohnt.
Gefunden habe ich das Heft "Masterpiedes of Fantasy Art". Darin geht es um die Graphiker und Illustratoren von Fantasy-Büchern. Natürlich kann es nur eine kleine Auswahl sein, aber es zeigt einen anderen Aspekt der Fantasy-Literatur.
Denn im Gegensatz zu den Autoren kennen die wenigsten Leser die Leute, die hinter den Coverbildern stecken. Somit freue ich mich über diese Ergänzung meiner kleinen Bibliothek. 
Zwei Beispielseiten habe ich Euch abfotografiert. Auf diesen Seiten geht es um Frank Kelly Fraes und Frank Frazetta.
Dabei ist es für jeden leicht zu erkennen, dass es sich dabei um Entwürfe und Cover des letzen Jahrhunderts handelt. Die heutigen Künstler erstellen die Cover am Computer, wie zum Beispiel Mark Freier.








Freitag, 17. Juni 2016

Die Rosenfrauen von Cristina Caboni [Rezension]


„Die Rosenfrauen“ ist ein Buch, das ich mir spontan auf dem Flohmarkt gekauft habe. Der Titel und das Cover haben mich angesprochen. Der Vintage-Stil gefällt mir und ich war in der richtigen Stimmung für ein Herz-Schmerz-Liebesroman.

 

Titel: Die Rosenfrauen

Originaltitel: Il sentiero die profumi

Autor: Cristina Caboni

Verlag: blanvalet

Format: Taschenbuch

Umfang: 480

ISBN: 978- 3734100338

Preis: 9,99 €

eBook: 8,99 €


 

Inhalt:
Ein Parfüm ist wie ein Versprechen ...
Elena Rossini hat ein besonderes Talent für Düfte, denn sie stammt aus einer Familie begnadeter Parfümeurinnen. Lange hat sie sich dagegen gesträubt, die Tradition fortzusetzen. Doch als Elenas Leben plötzlich zerbricht, beschließt sie kurzerhand, sich ihrem Schicksal zu stellen: Sie will herausfinden, was sich hinter dem »perfekten Parfüm« verbirgt, das eine ihrer Ahninnen entdeckt haben soll. Die Suche danach führt Elena in die Toskana und die Provence, in die Vergangenheit ihrer Familie, vor allem aber zu sich selbst – und zur Liebe ...

 

So schön ich den Titel und das Cover finde. So habe ich mich am Ende doch gefragt, was der Titel mit dem Buchinhalt zu tun hat. Inhaltlich passt er nicht, aber dafür, dass es sich um ein Liebesroman handelt, und er zum Cover passt, kann ich darübr hinwegsehen.

Die Geschichte selbst habe ich gerne gelesen. Zurzeit sind hier hochsommerliche Temperaturen und da ist es angenehm eine lockere und leichte geschriebene Geschichte zu lesen. Das Buch läßt sich so weglesen und ist eine wunderbare leichte Lektüre.

Das Schema des Buches entspricht vielen Liebesromanen. Elena wird von Ihrem Freund betrogen und damit bricht ihre Welt zusammen. Mit einem Stadtwechsel und einem Neuanfang im Job kommt dann die große Liebe. Bis zum Happy End kommen noch einige Hochs und Tiefs – alles was ich mir als Leserin in einem solchen Liebesroman mir wünsche.

Auch die Rückschläge, die Elena in ihrem neuen Leben erleiden muss sind unaufgeregt und nicht tragisch. Ebenso fehlt allen Personen in der Geschichte der Tiefgang. Auch aus den Zutaten der Geschichte – Generationen von Parfümeure mit einer geheimen Parfumrezeptur, die verschollen ist, hätte die Autorin mehr machen können.

Dennoch mag ich dieses Buch, denn es ist leicht, locker, luftig. Läßt mich in eine Wohlfühlatmosphäre eintauchen. Präsentiert eine – für mich neue – Welt, die ich entdecken kann ohne allzutief eintauchen zu müssen.

Ein Buch zur guten Unterhaltung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Dienstag, 14. Juni 2016

Die Säulen aus Sand von Mark Barnes [Rezension]


Der Kampf der Großen Häuser geht weiter und steuert auf den Showdown zu. Bisher konnte jeder Versuch von Corajidin vereitelt werden die Macht endgültig an sich zu reißen. Doch Corajidin ist seinem Weg schon zu weit gegangen um jetzt einfach aufzugeben. Im 3. Teil der Trilogie findet der Kampf um die Macht ihren Abschluss.

Titel: Die Säulen aus Sand

Serie: Kampf der Großen Häuser

Autor: Mark Barnes

Verlag: blanvalet

Format: Softcover

Umfang: 608

ISBN: 978-3734160059

Preis: 9,99 €

eBook: 8,99 €



Inhalt:
Noch immer strebt Corajidin danach, die alte Macht seines Volkes und dessen ehemaligen Stolz wieder aufleben zu lassen. Dabei schreckt er vor nichts zurück, um seine Widersacher auszuschalten – die Maßnahmen werden immer brutaler und die dunklen Mächte, die ihn unterstützen, immer ungeduldiger. Nachdem ein Gegner nach dem anderen fällt, stehen Corajidin bald nur noch seine ärgsten Feinde gegenüber: Drachenauge Indris und seine eigene Tochter Mariam. Die letzte Schlacht um die Seele und die Zukunft des Reiches steht bevor!


Corajidin verfolgt zielstrebig sein Ziel an die Spitze der macht zu gelangen und sich dort zu halten. Dabei geht er strategisch vor und schaltet seine Gegner nach und nach aus. Dabei hat er sich mit Mächten verbündet, bei denen er nun immer deutlicher merkt, dass sie eigene Ziele verfolgen und ihm so langsam die Zügel entgleiten. Um dies zu verhindern geht er immer rüchsichtsloser vor, denn seine Verbündeten fordern nun die von Corajidin gemachten Zusagen ein.

Mit diesem Abschlussband findet eine anspruchsvolle und nicht immer einfach zu lesende Trilogie ihren Abschluss. Darin gleicht er den beiden vorherigen Büchern. Denoch empfinde ich genau das als wohltuend, da es keine seichte Fantasy-Literatur ist, wie sie mir in letzter Zeit (zu) oft begegnet.

Die ersten Bände zeichnen sich durch die Beschreibung der Welt in der Geschichte aus - deren Gesellschaftstruktur, der Politik und die Intrigen - und machten die Bücher nicht immer leicht verständlich. So unterscheidet sich auch der 3. Teil nicht davon. Auch hier werden noch immer neue Hintergrundinformationen geliefert. In diesem Buch bestehen diese Hintergrundinformationen im Wesentlichen über die Magie des Landes aus der sich die Gesellschaftsstruktur entwickelt hat und somit auch die Politik des Landes. Dabei wird die Magie als natürliche Basis vom Autoren dargestellt und auf dieser Basis alles logisch aufgebaut und erklärt. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, dass es gar nicht anders sein kann und auch keine Brüche oder Widersprüche im Aufbau festgestellt. Die ganze Welt ist gut durchdacht und logisch stimmig aufgebaut.

Dennoch darf man die einzelnen Bände der Trilogie nicht mit zu großem Abstand lesen, da die Zusammenhänge erst nach und nach klar werden und man die Erläuterungen aus alles Büchern braucht um die komplexe Welt und deren Zusammenhänge zu begreifen.

Mark Barnes hat es dennoch geschafft einen spannenden Abschlussband zu schreiben, in dem sich die Handlung auf das Finale zuspitzt. Die Atmosphäre des Buches verdichtet sich, wird düsterer und gewaltätiger – denn es wird allen Beteiligten klar, es läuft auf einen Showdown drauf zu. Es wird ein Ende geben – doch welches?

Die Charaktere zeichnen sich weiterhin durch eine glaubwürdige und authentische Vielschichtigkeit aus. Keine der handelnden Personen ist gut oder böse, sondern immer beides, der Verlauf der Handlung zeigt, bei jedem eine Weiterentwicklung, doch auch diese sind immer Komplex. Corajidin ist nicht per se böse, sondern will sein Ziel erreichen. Zu Beginn hält er an sehr stark an seinen Grundprinzipien und Überzeugungen fest. Doch je weiter er den Weg geht, desto mehr realisiert er, dass dieser Weg eine Einbahnstrasse ist. Doch irgendwann ist der Punkt zur Umkehr vorbei. Die Pläne von Corajidin werden immer verzweifelter und der Druck durch seine Verbündeten wächst.

Auch der Druck auf Indris wächst, wird ihm seine Rolle – die im schon lange vor seiner Geburt zugedacht war – offenbart. Mit diesem Schicksal hadert er, zumal er Miriam, die Tochter von Corajidin, liebt.

Der Abschluss der Trilogie ist gelungen und hat noch die ein oder andere Überraschung gehabt. Natürlich war der Showdown als Trilogieabschluss absehbar, durch unvorhersehbare Wendungen und einige Interessante Entwicklungen hat mich auch dieser Band begeistert. Dennoch fand ich ihn von der Handlung her schwächer als Band 2. Insgesamt eine Trilogie die sich zu lesen lohnt und die ich weiterempfehlen kann, vor allem, wenn man etwas abseits vom Mainstream lesen möchte.

Montag, 13. Juni 2016

Black Blade: Das dunkle Herz der Magie von Jennifer Estep [Rezension]



Jennifer Esteps Buch „Black Blade: Das Eisige Feuer“ war mein erstes Buch der Autorin. Es hat mich von Beginn an begeistert. Da "Black Blade: Das Eisige Feuer" der Auftaktband einer Trilogie ist, musste ich bis zum Erscheinungstermin des Folgebandes warten, um zu erfahren wie es weitergeht mit Lila Merriweather.. Die Zeit kann lang werden, wenn die Erscheinungstermine so weit auseinanderliegen. Die Wartezeit auf Band 3 (Black Blade – Die helle Flamme der Magie) wird voraussichtlich im Oktober 2016 enden.
 
Inhalt:
Manchen Leuten fehlt einfach jeder Ehrgeiz. Devon Sinclair beispielsweise ist davon überzeugt, dass Lila das »Turnier der Klingen« für sich entscheiden kann – dabei sollte er als ihr Kontrahent lieber daran arbeiten, sie zu besiegen. Doch was der eine nicht hat, hat der andere zu viel: Mysteriöse »Unfälle« sorgen dafür, dass ein Teilnehmer nach dem anderen aus dem Wettkampf scheidet. Irgendjemand möchte gewinnen, um jeden Preis! Als wäre das nicht schon Grund genug zur Sorge, hat Schurke Victor Draconi bereits einen finsteren Plan geschmiedet, um Devon und Lilas Freunden zu schaden. Und dann ist da noch ein Mörder in der Stadt, der es auf die Monster von Cloudburst Falls abgesehen hat. Eins sei damit ein für alle Mal bewiesen: Manchmal sind Menschen die eigentlichen Monster ….
 
Beim ersten Band konnte ich noch nicht einschätzen, welche Art von Fantasy mich erwartet. Aber sehr schnell hatte ich an der Mischung aus Magie und Action meinen Lesespass. Dies setzte der zweite Band nahtlos fort.
Die Geschichte beginnt langsam und humorvoll, mit einem Arbeitseinsatz von Lila Merriweather für die Sinclair-Familie. Dabei beginnen die ersten Details, die die eigentliche Geschichte - das „Tunier der Klingen“ - ausmachen und später auch eine Rolle spielen.
Vom Oberhaupt der Sinclairs wurde Lila mit einigen anderen Mitgliedern des Sinclair-Clans auserwählt die Familie beim Tunier der Klingen zu vertreten. Lila würde am liebsten Ablehnen, zieht sie es doch vor am Rande zu bleiben.
Doch das Tunier verläuft nicht so reibungslos wie in den vergangenen Jahren und von allen erwartet. Neben mysteriösen Unfällen während des Tuniers, werden auch noch tote Monster gefunden…
Nach einem eher humorvollen Anfang steigert sich mit dem Tunier das Erzähltempo und auch die Spannung. Das Tunier, das im Mittelpunkt des Buches steht, gibt dem Buch einen anderen Stil als dem Vorgängerband. Im Vorgängerband spielten die Konflikte zwischen den herrschenden Familien der Stadt die Hauptrolle, in der Lila so nach und nach gegen Ihren Willen mit hineingezogen wird. Denn jegliches Geschehen in der Stadt wird durch die Familien und ihre Stellungen untereinander beeinflusst.
Auch in diesem Band zeigt sich, dass der Ehrgeiz der Draconi-Familie nicht zu unerschätzen ist und auch in Band 3 eine wichtige Rolle spielen wird.
Die Charaktere bleiben sich treu. Das gefällt mir. Jeder Charakter entwickelt sich weiter, aber passende zur Persönlichkeit. Lila Merriweather hat auch in diesem Band noch nicht ganz in ihre Rolle als Leibwächterin von Devon Sinclair hineingefunden und hegt den Wunsch ihr bisheriges Leben wieder aufzunehmen oder zumindest so agieren zu können. Gleichzeitig lernt sie zu schätzen, zur Sinclair-Familie zu gehören.
Dabei spielt Devon Sinclair eine maßgebliche Rolle. Doch auch die anderen Protagonisten und Antagonisten überraschen und Jennifer Estep zeigt, in diesem Buch, dass die Charaktere vielschichtiger sind, als in einem Jugendfantasybuch zunächst vermutet. So überrascht vor allem Deah Draconi. Gleichzeitig besteht mit Deah Draconi ein Charakter, der auch im Folgeband für Überraschungen sorgen kann – in jeder denkbaren Richtung. Das macht sie für mich so interessant, denn wie sie handeln wird, ist nicht vorhersehbar.
Auch die Fortsetzung von Black Blade machte mir mit seiner magischen Welt, dem Tunier und ein wenig Romantik viel Spaß. Leider hatte ich auch dieses Buch, wie fast jedes Low Fantasy-Buch, viel zu schnell durchgelesen.


Titel: Black Blade: Das dunkle Herz der Magie
Serie: Black Blade
Autor: Jennifer Estep
Verlag: ivi
Format: Softcover
Umfang: 384
ISBN: 978- 3492703567
Preis: 14,99 €
eBook: 11,99 €

Montag, 6. Juni 2016

So bin ich nicht: (Gretas Storys) von Anneliese Mackintosh [Rezension]


„So bin ich nicht“ geht mir durch den Kopf, wenn ich bemerke, wie andere mich einschätzen. Da trifft dann die Fremdwahrnehmung auf die Eigenwahrnehmung oder das Bild in meinem Kopf, wie ich gerne wäre.
Diese Gedanken im Unterbewußtsein wurden bei mir durch den Titel und noch mehr durch den Klappentext angesprochen. Ich mußte es einfach lesen.
Titel: So bin ich nicht
Originaltitel: Any other mouth
Autor: Anneliese Mackintosh
Verlag: Aufbau
Format: Hardcover
Umfang: 256
ISBN: 978-3351036287
Preis: 19,95 €
eBook: 14,99 €
 
Inhalt:
Greta will nur Liebe, Glück, Mittag essen mit Margaret Atwood und endlich einen echten Orgasmus. Aber vor allem möchte sie ihren Vater zurück, mit dem Trinken aufhören und einmal mit der gutaussehenden Frau mithalten, die immer neben ihr auf dem Laufband läuft und T-Shirts trägt mit Schriftzügen wie »Gut ist das Gegenteil von Großartig«. Sie wünscht sich ein normales Verhältnis zu ihrer Mutter und dass ihre Schwester aufhört zu versuchen, sich umzubringen. Sie würde am liebsten nie mehr Kleidung tragen, nie wieder Fleisch essen oder Milch trinken und für radikale politische Ideen kämpfen. Sie würde gern mehr sie selbst sein. Sie würde gern weniger wollen. Denn immer wenn sie etwas erreicht, wird ihr etwas anderes genommen.
 
Das Buch ist sperrig, interessant, macht nachdenklich, rüttelt auf, ist unbequem – und doch großartig.
Die Autorin hat einen eher sachlichen, knappen Schreibstil, der ohne jeden Schnörkel auf das Wesentliche reduziert.
Diesen Schreibstil mit dem transportierten Inhalt ist nicht immer leicht zu verdauen. Doch soll es das? In diesem Buch nicht. Es wird Gretas Geschichte erzählt - in Episoden - nicht immer chronologisch und noch nicht einmal aus der gleichen Erzählperspektive. Aber dadurch aufrüttelnd und nachdenklich machend.
Gretas Schwester ist psychisch krank, der Vater verstorben. Eine einfache Familie – nein, und so ist auch Gretas Leben nicht einfach, sondern eine Gratwanderung zwischen Extremen. Greta selbst ist eine intelligente Frau, die eigentlich die Normalität sucht, die Geborgenheit einer Bilderbuchfamilie und auch eine Beziehung. Doch der Weg, den Greta dabei einschlägt steht dem entgegen- Woran soll sie sich orientieren in einem Umfeld, der ihr keinen Weg dorthin weist?
Die Ausschnitte aus Gretas Leben sind tabulos, schonungslos – nicht immer grenzenlos. Dabei hat mich immer wieder die Offenheit erstaunt mit der private oder für mich peinliche anmutenden Begebenheiten geschildert werden. Warum empfinde ich das Verhalten als peinlich? Ist es das wirklich?
Vielleicht liegt es daran, dass Greta sich selbst ein „normales“ Leben wünscht – also eines, das nicht so ist wie sie es lebt.
Doch ändert sie ihr Verhalten zu keiner Zeit, sondern reagiert auf Ihr Umfeld, auf Begebenheiten ebenso wie auf Personen. Oft macht sie Dinge, weil sie möglich sind bzw. von anderen gewollt sind, nicht weil sie es möchte. Dies zeigt eine Passivität, ein Hinnehmen, bei der ich Greta oft schütteln möchte.
Kann ich das Buch empfehlen? Ja, aber mit Einschränkung. Wer unterhaltsame Belletristik sucht, wird an diesem Buch keine Freude haben. Dazu ist die Art des Schreibens und der Inhalt nicht trivial genug. Wer über das Gelesene nachdenken möchte, ein Buch das nachwirkt und am Ende Fragen offen läßt, der wird dieses Buch gerne lesen.
Ob man Freude beim Lesen haben wird – bei einem Buch das schokiert, bewegt, deprimiert, berauscht und unterhält – mag ich nicht zu beurteilen. Mir hat das Buch gefallen.

Donnerstag, 2. Juni 2016

Dich schickt das Himmelreich von Mia Leoni [Rezension]


Mit "Dich schickt das Himmelsreich" liegt nun der 5. und letzte Band der Himmelreich-Pentalogie vor. Ich freue mich nun die Auflösung zu erfahren, gleichzeitig finde ich es sehr schade, dass die Serie nun seinen Abschluss findet.


Titel: Dich schickt das Himmelreich

Autor: Mia Leoni

Verlag: Amrum

Format: Softcover

Umfang: 350

ISBN: 978-3958691957

Preis: 10,80 €


Inhalt:
Partys, teure Klamotten, Luxusautos – Cleo genießt das Leben in München an der Seite eines wohl-habenden Anwalts in vollen Zügen. Bis sich plötzlich alles ändert: Job weg, Freund weg, und Cleo ist gezwungen, in ihre alte Heimat Himmelreich zu flüchten.
Dort gerät sie schnell mit ihrem Nachbarn und damaligen Freund Noah aneinander, der ihren Männer- und Alkoholkonsum äußerst kritisch sieht. Als allerdings Tom auf der Bildfläche erscheint – ihr ehemaliger Sportlehrer, den sie so heiß gar nicht in Erinnerung hatte – sind durchzechte Nächte nicht mehr so wichtig. Er gibt Cleo den Halt, den sie nach ihrem Absturz so dringend braucht.
Doch auch Noah bemüht sich unverhofft, Cleo in jeder Notsituation zur Seite zu stehen. Hat das etwas mit den Ermittlungen um Natties Tod zu tun?
Zusammen mit Valentina, Lisa, Schoscho und Maike ist sie entschlossen, endlich das Geheimnis zu lüften.


Passend zu den anderen vier Bänden ist auch hier das Cover gestaltet. Alleine schon die Cover sind eine Augenweide.

Jeder Teil der Serie wurde von einer anderen Autorin verfasst. Jede hat ihren eingenen Schreibstil, dennoch harmonieren diese wunderbar miteinander und sind bestens aufeinander abgestimmt.

Cleo, die in diesem Band die Hauptperson ist, will mit Ihren Freundinnen das Geheimnis von Natalie lüften. Wer hat Natalie dazu gebracht sich selbst das Leben zu nehmen?

Doch zunächst muss Cleo sich nach dem Verlust Ihres Jobs und Ihres Freundes Ihrer eigenen Vergangenheit und auch der Gegenwart stellen.

Dazu flüchtet Cleo nach Hause und damit nach Himmelreich.

Himmelreich selbst ist ein Dorf, wie man es sich vorstellt. Jedes Dorfklischee wird liebevoll von den Autorinnen aufgegriffen und beschrieben. Der Bürgermeister Karl König, der sich wie ein König aufführt, aber immer alles zum Wohle von Himmelreich oder auch der kleine Dorfladen. Bei dessen Beschreibung mir sofort der Buchtitel „Was wir nicht haben – brauchen sie nicht“ in den Sinn kam.

Nachdem ich das Buch zugeklappt habe, war ich froh endlich die Auflösung zu kennen. Gleichzeitig setzte auch Wehmut ein, denn nun musste ich mich von Himmelreich und den 5 Freundinnen verabschieden, die mir durch alle Bücher ans Herz gewachsen sind.

Mit diesem Abschlussband hat Mia Leoni es mir schwer gemacht mich von der Serie zu verabschieden. Mit Ihrem lockeren Schreibstil hat sie mich sofort gefesselt und mir das Lesen so kurzweilig gestaltet.

Ich kann jedem die Serie nur empfehlen. Gerade jetzt zum Sommer ist es eine passende leichte sommerliche Unterhaltung.