Montag, 27. Oktober 2014

Don't let it get to you, Ben! - Du bist nicht allein von Doreen Gehrke [Rezension]

Copyright Marie Sann (www.marie-sann.de)
Softcover: 448 Seiten


Verlag: Doreen Gehrke (2. Oktober 2013)


ISBN-10: 3981594525


ISBN-13: 978-3981594522


Preis: 16,00 EUR


E-Book: 11,90 EUR

Serie: 1. Teil


“Don't let it get to you, Ben! Du bist nicht allein” von Doreen Gehrke ist der Auftakt einer Buchserie, die zwar Jugendliche als Hauptpersonen hat, aber zur alle-age-Literatur gezählt werden kann. Erschienen ist dieses Buch in dem von der Autorin gegegründeten Doreen Gehrke Verlag 2013.

Ben (17) wächst in prekären Verhältnissen auf. Sein Leben dreht sich um die Musik, umso härter trifft ihn die Auflösung seiner Band, in der er Sänger und Gitarrist war. Die Sommerferien stehen bevor und da er keine weiteren Pläne hat,  meldet Ben sich spontan zu der Castingshow „Entertain us“ an. In der Show kann Ben sich beweisen, es zeigt sich aber, dass er durch seine Lebens- und Familiengeschichte nicht der angepasste Typ ist und auch aneckt und so auf Schwierigkeiten stößt, mit denen er nicht gerechnet hat. Zusätzlich holt ihn während der Show auch wieder die familiären Probleme ein, von denen er gehofft hatte ein wenig Ruhe zu haben….. Aber er bleibt seinem Motto treu "Don´t let it get to you!".
Aktuell sind Castingshows noch immer im Fernsehen, nicht nur im deutschen. Das Buch hat als einen Schwerpunkt die Geschichte von Ben, die mit dem anderen Schwerpunkt, der Castingshow, verknüpft ist.
Doreen Gehrke erzählt auf sehr gut lesbare Art von Ben und seiner Familie. Der Leser kann nachvollziehen, wie es ist in prekären Verhältnissen aufzuwachsen, die aber gerade von den Kindern der Familie als normal und gegeben hingenommen werden. Erst im unauffälligen Vergleich zu "normal" lebenden Freunden und Bekannten wird das Leben unter Armutsbedingungen offensichtlich.  Viele Verhaltensweisen von Ben sind aus der erzählten Perspektive nachvollziehbar, wobei mir als erwachsene Leserin oft ein Aha-Effekt einsetze und mich zum Nachdenken über meinen eigenen Bekanntenkreis anregte.
In der Geschichte folgt Bens Teilnahme an der Castingshow. Dort wird nicht nur sein Weg dort beschrieben, sondern auch das Format der Castingshow so geschildert, wie es für die Teilnehmer ist. Mit den Einschränkungen, den Selbstzweifeln, das Eingesperrt sein, aber auch die Highlights in den Auftritten gut zu sein, weiterzukommen….
Damit wird dem Leser auch die Welt der Castingshows gezeigt, die sonst im Fernsehen nicht zu sehen sind.

Das einzige Manko an dem Buch ist, das die Gesamtgeschichte von Ben so konzipiert ist, dass es sich um eine Mini-Serie mit 2 Teilen handelt und der erste Teil aus meiner Sicht sehr abrupt endet.
Da nun auch der 2. Teil erschienen ist, kann gleich weitergelesen werden. Vor erscheinen des 2. Bandes fand ich das Ende zu abgehackt und nicht so, als wenn das Buch als Einzelbuch gelesen werden kann. Da noch zu viele Erzählfäden offen waren.
Ein sehr gut geschriebenes Buch, das mich gefesselt hat und das ich fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Absolut empfehlenswert.
 

Dienstag, 21. Oktober 2014

Deon Meyer - Cobra [Rezension]



gebundene Ausgabe: 448 Seiten


Verlag:Rütten & Loening (12. September 2014)


ISBN-10: 3352006865


ISBN-13: 978-3352006869


Preis: 19,99 EUR


E-Book: 15,99 EUR


Mit Cobra löst der Kommisar Bennie Griessel seinen vierten Fall. Das Buch wurde von dem südafrikanischen Autoren Deon Meyer geschrieben.
Als auf einem Weingut im südafrikanischen Franschhoek werden drei Männer erschossen und ein vierter ist verschwunden. Während Bennie Griessel die Ermittlungen aufnimmt und feststellen muss, dass auch eine Schießerei in einem Einkaufscenter damit zusammenhängt, will der südafrikanische Geheimdienst den Fall übernehmen, doch Bennie widersetzt sich. Die Täter sind völlig skrupellos und hinterlassen nur eine Spur: Geschosse mit dem Kopf einer Schlange.
Schnell stellt sich heraus, das der Entführte ein englischer Mathematiker ist, sich von einem speziellen Personenschutz bewachen ließ und unter falschen Namen nach Südafrika gereist ist.
Was hatte er zu fürchten?
Der Thriller fängt mit einem guten Plot an, der sich langsam entwickelt und in zwei Handlungssträngen durch die Geschichte führt, die gegen Ende zusammenlaufen.
Neben Bennie Griessel und seinem Trupp der Valke spielt der Taschendieb Tyrone eine Hauptrolle. Währende Griessel die Morde auf dem Weingut aufklären soll und so in ein Geflecht von organisierter Kriminalität, Korruption und illegalen Bankgeschäften gerät, klaut Tyrone zur falschen Zeit etwa und gerät so ins Visier der richtig bösen Jungs.
Die Darstellung von Tyrone, seiner Schwester und deren Leben in Südafrika erzählt eine Sicht des Lebens dort, während die Valke eine andere erzählen. Beide ineinander verzahnt zeigen dem Leser ein Ausschnitt des heutigen Südafrika.
Dies geschieht allerdings im Rahmen der Geschichte, so dass der Leser nebenbei etwas über Südafrika erfährt.
Sehr gut gefallen hat mir das Ermittlungsteam der Valke rund um Bennie Griessel, die insgesamt stimmig beschrieben wurden, jeder mit seinem eigenen Charakter, seiner Lebensgeschichte und darauf basierend seinen Fähigkeiten.
Ein rundum spannender Thriller, zudem ich nur sagen kann, das er bei mir die Leselust auf mehr von Deon Meyer und seinen Kommisar Bennie Griessel geweckt hat.

Dienstag, 14. Oktober 2014

"Die Berufene" von M. R. Carey [Rezension]

Taschenbuch: 512 Seiten

Verlag: Knaur Taschenbuch (1. Oktober 2014)

ISBN-10: 342651513X

ISBN-13: 978-3-426-51513-6

Preis: 14,99 EUR

E-Book: 12,99 EUR
 





"Die Berufene" M. R. Carey ist eine Art Dystopie, die 20014 im Verlag Droemer Knaur erschienen ist.
Melanie, ein scheinbar normales Kind, lebt in einer unterirdischen Anlage. Statt einem Zimmer hat sie eine Zelle, die Ihr Zuhause darstellt. Auch wie Melanie, und andere Kinder mit denen sie zusammen unterrichtet wird, ist eher unnormal. Vor dem Unterricht werden die Kinder in Rollstühle fixiert, immer schwer bewacht... Doch dann wieder ein scheinbar normaler Unterricht.
Die Diskrepanz zwischen dem was Melanie lernt oder vorgelesen bekommt, nimmt Melanie zunächst zwar wahr, verdrängt es aber. Erst als sie selbst als Forschungsobjekt seziert werden soll und während eines Angriffs von außen flüchten kann realisiert sie die Wirklichkeit. Die Menschheit ist von einem Prasiten bedroht, der befallene in sogenannte Hungernde verwandelt, die sich von Menschen ernähren. Melanie erkennt, dass sie selbst zu den vom Parasiten befallenen gehört...
Die Geschichte wird aus Sicht von Melanie erzählt und hat dadurch am Anfang eine verstörende Normalität, da für Melanie, die Behandlung mit Fixierung normal und alltäglich ist. Gerade durch diese scheinbare Normalität gewinnt für mich die Geschichte an Spannung und der Autor versteht es diese scheinbare Normalität unspektakulär, aber fesselnd zu beschreiben. Ich habe zu jeder Zeit mir die Welt vorstellen können und mich bis zum Schluß gefragt, wie diese Welt wohl enden wird.
Ein spannendes Buch, dass ich einmal angefangen nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dennoch ist das Buch weniger ein Horror-/Zombie-Buch als eine düstere Zukunftsvision, dies aus meiner Sicht für unsere Zukunft nicht undenkbar ist - und gerade das fand ich faszinierend an der Geschichte.