Montag, 30. November 2015

Rote Ratten von Qiu Xiaolong [Rezension]


Immer wieder gerne bummel ich über Flohmärkte und freue mich über Bücher, die ich in einer Buchhandlung gewiss nicht nächer betrachtet hätte. So auch dieses Buch.


·Titel:Rote Ratten
·Autor:  Qiu Xiaolong
·Verlag: dtv
·Reihe: Oberinspektor Chen
·Format: Softcover
·Umfang: 384 Seiten
·ISBN: 978-342321128
·Preis: 9,95

·zum Buch beim Verlag


Für mich sind Kriminalromane, die in Asien spielen, kaum in meiner Büchersammlung zu finden. Die meisten Krimis, die ich lese, spielen in Deutschland, Großbritannien, Skandinavien oder den USA. 
Bei den seltenen Malen, die ich asiatische Krimis oder Romane lese, wundere ich mich immer wieder, warum ich sie so selten lese, sind sie doch genauso gut wie die westlichen.
So auch bei diesem Buch: 
Eine Reise nach Amerika, davon hat Oberinspektor Chen schon lange geträumt. Und nun soll der dichtende Polizist eine Schriftstellerdelegation in die USA begleiten. Doch die einmalige Gelegenheit kommt für Chen mehr als ungünstig. Denn er hat einen Auftrag erhalten, der eigentlich seinen vollen Einsatz in Shanghai erfordert: Nach dem Tod eines Polizisten in einem Bordell verpflichtet ihn die oberste Parteibehörde, endlich den »Roten Ratten« - korrupten Beamten und Schmiergeld zahlenden Neokapitalisten - das Handwerk zu legen. Doch schon bei den ersten Recherchen muss Chen feststellen, dass er es mit einflussreichen Parteikadern zu tun bekommen wird, die vor nichts zurückschrecken …

Das Buch hat mich gleich in seinen Bann gezogen und gefesselt. Dabei hatte das Buch von Beginn an auch etwas fremdartiges. Das ist nicht negativ gemeint, aber die Geschichte spielt nun einmal in Shanghai und die dortige Kultur, Lebensweise und die Landesgeschichte hat nur entfernt mit dem westlichen Leben zu tun. Für wen das alles vertraut ist, dem mag es weniger fremd vorkommen, doch für mich war es exotisch. Der Autor versteht es aber nebenbei alles so zu erklären, dass ich mich dort gleich wie zu Hause gefühlt habe. Das kann natürlich auch dem Übersetzer geschuldet sein. 
Obwohl es in dieser Reihe mein erstes Buchist, handelt es sich um Band 4. An einigen, wenigen Stellen wird auf Handlungen oder Geschehnissen aus den anderen Büchern hingewiesen, doch ist das Buch auch verständlich, wenn man, so wie ich, die Bücher nicht gelesen hat.
Der Oberinspektor Chen und auch einige andere handelnde Personen, zitieren immer wieder, passend zur Situation, chinesischen Weisheiten, Sprichwörtern und auch Gedichten. Diese Art der Literatur oder auch Zitate sind für mich neu und ungewöhnlich, denn hier würde keiner so oft zitieren oder rezitieren. Die Weisheiten oder Gedichte selbst, sind zwar übersetzt, aber eindeutig chinesisch. Das macht die Geschichte exotischer, als es ein reiner Krimi gewesen wäre. Da jeder Krimi, der in China spielt, auch die dortige Gesellschaft und Kultur mit berücksichtigen muss, erfahre ich als Leserin viel über die gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse und Entwicklungen des sich nach Westen öffnenden Chinas.
Diesen Krimi kann ich empfehlen, denn er bietet neben guter Unterhaltung auch ein vortreffliches Mittel China in Teilen besser kennen zu lernen.


Sonntag, 29. November 2015

Neuer Verlag in Bremen: Musketier Verlag [News]

In letzter Zeit lese ich immer wieder von Verlagsneugründungen. Groß in unserer Regionalzeitung, dem WESER KURIER, stand vor einiger Zeit, dass drei Jugendliche oder junge Erwachsene einen Verlag gegründet haben, den Verlag "Jung & Geistreich".
Nun haben sich sogar in meinem Bekanntenkreis einige Menschen zusammengeschlossen und einen Verlag gegründet, den Musketier-Verlag:



So langsam wird Bremen immer mehr zu einer Bücherstadt. Mich freut es sehr. Natürlich sind Verlage nur die eine Seite der Medaille, aber leider ist es hier, genaue wie in anderen Städten so, dass die Buchhandlungen fehlen.


Aber ein neuer Verlag erhöht, so hoffe ich, die Vielfalt der herausgegebenen Bücher.

Den Verlag findet ihr auf deren Homepage *hier* oder auch bei Facebook *hier*


Donnerstag, 26. November 2015

Die Rebellin von Koron von Susanne Esch [Blogtour]


Das Patriarchat in „Die Rebellin von Koron“

Zum heutigen Beitrag der Blogtour zu dem Buch „Die Rebellin von Koron“ von Susanne Esch begrüße ich alle Leser.

Der Roman „Die Rebellin von Koron“ von Sandra Esch spielt auf dem fiktiven Planeten Kelor, der an unsere Erde ist. Die Welt dort entspringt am ehesten der Struktur einer Feudalherrschaft.
Das Land, in dem der Roman spielt, wird durch die Herrschaftsbereichte der Domänen gekennzeichnet. Gemeinhin versteht man unter einer Domäne ein Landgut. Dies können sein, Gutshöfe, Rittergüter, Kammergüter oder Staatsdomänen.
Durch die landwirtschaftlich geprägte Erzählung legt den Schluss Nahe, dass es sich um Landgüter handelt, mit einem Besitzer. Dieser Besitzer ist auch für die Rechtsprechung auf seiner Domäne zuständig, auch wenn er nicht der Gesetzgeber ist, sondern die domänenübergeordneten Gesetze. Natürlich ist es schwierig übergeordnete Gesetze durchzusetzen oder zu leben, wenn der Besitzer einer Domäne nicht von Gesetzesvertretern kontrolliert wird, bzw. die Einhaltung der Gesetze im Ermessen des Domänenbesitzers liegt.
Ergänzt wird diese feudale Struktur durch ein Patriachat. D.h. die Gesellschaftstruktur basiert auf einem System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von Vätern und Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird.
Dies hat in „Die Rebellin von Koron“ zur Folge, dass die Besitzer einer Domäne Männer sind, die gleichzeitig als Patriarchen über die Sozialstruktur der Domäne und der eigenen Familie herrschen. Die Frauen bilden in einer solchen sozialen und politischen Struktur nicht nur eine nachrangige Bevölkerungsschicht, sondern sind der Willkür des Patriarchen noch hilfloser und ungeschützter ausgesetzt als jeglicher Mann.
Diese, auch gesetzliche, Ungeschütztheit hat weitreichende Folgen für die Frauen. So sind die Frauen, sofern sie nicht im Schutz ihrer Familie oder unter dem Schutz ihres Patriarchen stehen, rechtlos. Gewalt und sexuelle Übergriffe sind somit für Frauen nichts Ungewöhnliches.
In diese frauenfeindliche Welt wurde Kay und Mika als Halbschwestern hineingeboren. Ihnen blieb keine große Wahl, wie sie ihr Leben leben wollten. Geboren in einer Domäne, die von einem tyrannischen Patriarchen geführt wurde, lehnen sie sich auf und brechen aus ihrer Welt aus. Wie und ob es Ihnen gelingt – das erfahrt Ihr in dem Buch.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Gesellschaftsstruktur des Romans geben.
Einen kleinen Gewinn gibt es auch:
Jeden Tag kann ein Los gesammelt werden, indem die individuelle Tagesfrage beantwortet wird. Die Frage für den heutigen Tages lautet: Was ist ein Patriarchat?

Teilnahmebedingungen:
Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung der Eltern.
Versand nur innerhalb von Deutschland. Für den Postversand wird keine Haftung übernommen.
Das Gewinnspiel endet am 29.11.2015 um 23:59 Uhr. Mit der Teilnahme am
Gewinnspiel erklärt man sich bereit im Gewinnfall öffentlich namentlich am Ende der Blogtour genannt zu werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung mit Facebook und wird nicht von Facebook organisiert.Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.

Morgen geht die Blogtour weiter bei Jeanette von Eine Bücherwelt die Euch berichtet, was es beudeutet als Frau in einer Mänenrwelt zu leben.
Den gesamten Blogtourfahrplan gibt es noch einmal hier im Überblick:

 
Montag, 23. November 2015
Autoreninterview
bei Ramona von Bücherbiene Ramona

Dienstag, 24. November 2015
Die Welt des Romans
bei nadja von Bookwormdreamers

Mittwoch, 25. November 2015
Die Entstehung des Buches
bei Angy von Silences Bücherwelt

Donnerstag, 26. November 2015
Patriachat
bei Martina von Höhle der Leseratten

Freitag, 27. November 2015
Frauen in der Männerwelt
bei Jeanette von Eine Bücherwelt

Samstag, 28. November 2015
Wille…und was man damit erreichen kann
bei Susanne auf ihrer Facebookseite Susanne Esch - Autorin

Sonntag, 29. November 2015
Vorstellung der Charaktere
bei Katrin von Katrin's Lesewelt

Ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen und ihr seid morgen wieder mit dabei.

Mittwoch, 25. November 2015

Hamburg Rain 2084. Sundown von Heike Wahrheit / Rainer Wekwerth

Einer meiner Entdeckungen auf der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr ist die ebook-Serie Hamburg Rain 2084. Nachdem ich die Prequel schon mit Begeisterung gelesen habe, musste ich einfach einen weiteren Teil lesen.

Montag, 23. November 2015

Messengers of Destiny 1: Verlorene Prinzessin von Jezabel Taylor


Dieses Buch gehört eindeutig nicht zu meinem sonstigen Lesegewohnheiten, aber manchmal muss es auch ein ganz anderes Genre sein.




·Titel: Verlorene Prinzessin
·Autor: Jezabel Taylor
·Verlag: Knauer feelings
·Reihe: Messengers of Destiny
·Format: Softcover
·Umfang: 448 Seiten
·ISBN: 978-3426215036
·Preis: 12,99 €
·eBook: 6,99 €
·zum Buch beim Verlag


Mit Messenger of Destiny habe ich einen Erotikthriller gelesen, der sich als gutes Buch für zwischendurch herausstellte. Tatsächlich lies sich das Buch so weglesen.

Sophie Sturm wagt nach familiären und beruflichen Problemen einen Neustart im Ruhrgebiet. Sie findet eine schöne Wohnung und Freundinnen, einen Job in einem Architekturbüro und ist überglücklich - wären da nicht diese Alpträume, die gleichzeitig grausam, an anderer Stelle aber auch hocherotisch sind... Und dann ist auch noch ihr äußerst attraktiver Chef genau der Mann, der in ihren Träumen auftaucht! Was Sophie nicht weiß: Ihn plagen die gleichen Träume wie Sophie. Ein Zufall? Schicksal? Andere Frauen, die ebenfalls ein Auge auf den attraktiven Architekten geworfen haben, kämpfen um ihn mit allen erdenklichen Mitteln. Und was für eine Rolle spielt die mysteriöse Kartenlegerin Madame Sylvana?

Die Beschreibung Erotikthriller läßt nun einigen Spielraum zu, was mich als Leserin erwartet, doch in diesem Fall war es mir zum Teil zu wenig erotisch, sondern ging eher ins pornographische, mit einer obzönen, vulgären Sprache. Dies hat nichts mit der Art des Sex zu tun, sondern wie er beschrieben wurde.
An anderen Stellen sind die Beschreibungen wunderbar und erotisch.

Die beiden Hauptpersonen Sophie und Andreas begegnen sich schon in Ihren Träumen, bevor sie sich tatsächlich begegnen. Diese Träume sind zum Teil einfach nur erotisch, zum anderen auch gefährlich und mysteriös. Gemeinsam ist den Träumen, dass sie in einem anderen Zeitalter spielen.
Als sie sich dann tatsächlich kennenlernen, ist sofort eine innere Verbundenheit da, verlieben sich beide auf den ersten Blick ineinander - das ging mir zu schnell. Das Andreas gleichzeitig noch eine andere Affäre hat, von der er nicht loskommt, erhöht zwar den erotisch-pornographischen Teil, hätte aber mysteriöser dargestellt werden können. Dieses Gefühls- und Beziehungs-Hin-und-Her war stellenweise zu abgehackt und unrealistisch.

Wenn ich das so schreibe klingt es alles sehr negativ, das wird der Geschichte aber nicht ganz gerecht. denn die Geschichte ist spannend und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, das Buch abbrechen zu wollen. Es hätte der Geschichte gut getan, wenn alles stimmiger zusammengepasst hätte, der Sex, die True-Love-Teile, ebenso wie die Alltagsszenen. An manchen Stellen wirken sie sehr aneinandergereit.
Der Thrilleranteil, der die Spannung von Anfang bis Ende, den Roman trägt, läßt ist sehr gut gelungen. Dazu passt, dass es nicht nur spannend ist, sondern auch geheimnisvoll und mysteriösen oder fast schon mystisch.

Wer leichte Erotikthriller mit Sexszenen mag, dem wird dieses Buch gefallen. Allen, die dieser Mischung skeptisch gegebenüber stehen, kann ich nur empfehlen, einen richtigen Thriller oder Liro zu lesen .

Ich freue mich darauf den zweiten Teil zu lesen.

 

Mittwoch, 18. November 2015

Sturmbogen: Greatcoats von Sebastien de Castell [Rezension]

Endlich geht es weiter mit den Greatcoats.


·Titel: Sturmbogen: Greatcoats
·Autor: Sebastien de Castell 
·Verlag: Piper
·Reihe: Greatcoats
·Format: Softcover
·Umfang: 448 Seiten
·ISBN: 978-3-492-70323-9
·Preis: 16,99 €
·eBook: 12,99 €
·zum Buch beim Verlag


Das Buch beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung, dies ist auch notwendig, sofern man Sturmbogen nicht direkt im Anschluss an seinen Vorgänger "Hochverrat" liest. Der Piper-Verlag hat den eigentlichen zweiten Band "Knight's Shadow (Greatcoats, #2)" in die beiden Bände Hochverrat und Sturmbogen aufgeteilt herausgebracht. Dies diente weniger dazu mehr Geld zu verdienen, was oft der Grund ist ein Originalbuch in 2 deutsche Ausgaben herauszubringen, wie z.B. bei Games of Thrones oder auch Black Dagger, sonder Sebastien de Castell hatte zu viel Zeit für das Schreiben gebraucht, dass der Piper-Verlag den schon fertigen Teil vom US-Verlag vorab erhalten und publiziert hat.

Dies ist auch der Grund, aus dem ich nur empfehlen kann auf jeden Fall zunächst Hochverrat zu lesen und dann Sturmbogen. Sturmbogen allein ist schwer zu verstehen, wenn die Vorgeschichte nicht bekannt ist.

Die gefährlichen und unbestimmten Zeiten für die Greatcoats finden kein Ende. Trotz der Bemühungen von Falcio del Mond, Kest und Brasti wurden alle Bewohner des Dorfes Carefal ermordet. Auch weitere Dörfer finden sie auf die gleiche Art entvölkert vor. Die Ritter, die für die Massaker verantwortlich sind, werden nun von den Greatcoats gejagt, in der Hoffnung mit der Vernichtung der Ritter auch die Drahtziehr zu finden, denn ohne die Vernichtung der Verantwortlichen der Massaker, droht dem ganzen Land ein Bürgerkrieg. Begleitet werden diese Bemühungen durch die Widrigkeiten der drei Greatcoats selbst, so muss Falcio mit seiner Vergiftung leben, die ihm nur noch wenige Tage Lebenszeit gewährt, Kest, der Heilige der Schwerter, muss seinen Blutrausch bekämpfen und Brasti trennt sich von seinen Freunden um seinen eigenen Weg folgen zu können.

Der dritte Teil schließ nahtlos an seine Vorgänger an. Hatte die Protagonisten im ersten und zweiten Teil vieles aufklären können, so stossen sie im dritten Teil auf immer neue Hindernisse und Widrigkeiten, deren es kein Ende zu nehmen scheint. Doch jede Entwicklung in der Handlung passt und ist logisch. Dazu werde ich als Leserin mit Action, berührenden Moment und flotten Sprüchen aufs Beste unterhalten.
Zwischenzeitlich ist zwar grundsätzlich klar, was das Ziel der kleinen Truppe um Falcio ist, doch weicht dieses auf, indem sich die Gefährten trennen und durch unvorhergesehenes das Ziel doch unerrreichbar scheint und andere, akute Ziele in den Vordergrund rücken.
Auch die Figur des Königs, die Falcio geprägt hat, wird nach und nach immer klarer und seine Handlungen nachvollziehbar, so auch mit den Aufträgen für jeden Einzelnen Greatcoat. Dies finde ich sehr gut gemacht in der Serie, da der König schon gestorben ist, bevor die Handlungen der Serie beginnen, denoch spielt die Figur eine wichtige Rolle und gewinnt als Erinnerung immer mehr Konturren, bis man ihn sich als Menschen und handelnde Person vorstellen kann, und auch seine Handlungen und Gedanken, die letztendlich die Handlungen hier in der Buchserie beinflussen.
Dieser dritte Teil bildet den Abschluss einer Geschichte, alle Handlungsstränge, die nach dem ersten Buch noch offen waren, sowie noch unbeantwortete Fragen finden ihren Abschluss oder Beantwortung.
Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass es schon einen weiteren Band auf Englisch gibt: “Saint’s Blood”. Der Erscheinungstermin in der Deutschen Übersetzung wurde vom Verlag leider mit dem noch lange hinliegenden April 2016 angekündigt. Dessen ungeachtet hoffe ich, dass dieses Buch auf diesem hohe Niveau die Serie fortsetzt.



Dienstag, 10. November 2015

Artemis Fowl. Das magische Tor von Eoin Colfer [Rezension]


 Die Serie um Artemis Fowl hat mich lange begleitet und nun habe ich mit "Das magische Tor" auch den Abschlussband gelesen.




·Titel:Der Atem des Feuers
·Autor: Eoin Colfer
·Verlag: Blanvalet
·Reihe: Ein Artemis-Fowl-Roman, Band 8
·Format: Softcover
·Umfang: 448 Seiten
·ISBN: 978-3471350966
·gebundene Ausgabe: 19,99 €
·Taschenbuch: 9,99 €
·eBook: 8,99 €
·zum Buch beim Verlag


Viele Serien sind fantastisch zu lesen, doch bei so mancher findet der Autor keinen Abschluss, obwohl die Ideen nicht mehr so brilliant sind wie zu beginn oder die Charaktere keine Weiterentwicklung mehr durchlaufen. Bei Artemis Fowl hat Eoin colfer mit Band 8 die Serie abgeschlossen. So habe ich nun ein bischen wehmütig den letzen Band der Artemis Fowl - Reihe angefangen, denn so unsympatisch ich den Protagonisten Artemis Fowl finde, mag ich dennoch die Figur sehr gerne. Artemis Fowl unterscheidet sich in seinem Charakter von anderen Romanfiguren, denn Obwohl Artemis Fowl erst zwölf Jahre alt ist, zählt er bereits zu den besten Dieben auf der Welt, denn er ist nicht nur geschickt, sondern zugleich hochintelligent. Zu seinen Kennzeichen gehört sich stets korrekt zu kleiden, wie ein Banker und besitzt die Arroganz sich als Verbrechergenie zu bezeichnen und sich ebenso hochnäsig zu verhalten.
Im hier vorliegnden letzten Band, hat Artemis Fowl eine charakterliche Weiterentwicklung durchlaufen, die sich durch alle Bände zieht und in "Das magische Tor" seinen Abschluss findet.
Wie es sich für einen Abschlussband gehört, kommt es hier zum großen Finale zwischen Artemis Fowl, dem Verbrechergenie, und Opal Koboi, der bösartigen Elfe, die nichts geringeres als die Weltherrschaft als Ziel hat.Um dieses Ziel zu erreichen, will Opal Koboi das sagenumworbene magische Tor öffnen, dessen Öffnung die gesamte Menschheit vernichten wird.
Doch um Opal Koboi daran zu hindern, muss Artemis Fowl seine ganze überragende Intelligenz einsetzen und auch noch darüber hinaus zu großen Opfern bereit sein.
Dies klingt spannend und wer die anderen Bände kennt erwartet Neues und Unerwartetes, denn damit konnte Eoin Colfer mit dem ungewöhnlichen Charakter von Artemis Fowl punkten, bot dieser doch immer die Möglichkeit von Handlungsvarianten, die den üblichen Protagonisten nicht offensteht.
Anstatt das Potential in der Story auszunutzen und einen grandiosen Abschlussband zu liefern, wirkt die Story platt und nicht schlüssig.
Die Vernichtung der gesamten Menschheit - viel von der drohenden Gefahr und der dadurch möglichen Spannung habe ich beim Lesen nicht gemerkt, spielte sich doch alles auf Fowl Manor und den allseits bekannten handelnden Personen ab. Unterstützung erhält Opal Koboi noch durch furchtlose Krieger, die seit Jahrzehnten auf Ihre Erweckung warteten um die Menschen zu vernichten, doch sobald sie erweckt waren, waren sie im Rahmen der Geschichte eher Witzfiguren am Rand, die der Geschichte scheinbar eine amüsante Note verleihen sollte. Dies ist aus meiner Sicht misslungen. Die Figuren selbst wirken auch nicht mehr so überzeugend, wie in den vorherigen  Bänden, sondern überzeichnet. Die Eigenarten, die ich nicht unbedingt sympatisch fand, aber interessant, wurden hier so übertrieben, dass es keinen Spaß machte den Handlungen von Artemis, Holly, Opal Koboi oder Butler zu folgen. Somit fällt es nicht schwer sich von Artemis und seinen Freunden zu verabschieden uns sich auf andere Serien zu freuen.
Mein Fazit: Gut, das es der letzte Band war und keiner mehr folgen wird. Der Zenit der Serie war überschritten. Ich wurde zwar gut unterhalten, aber wer ein gutes Artemis Fowl-Buch lesen will, sollte die ersten drei bis fünf Bücher lesen, der Rest lohnt nicht mehr.

Freitag, 6. November 2015

Plötzlich Fee - Sommernacht von Julie Kagawa [Rezension]


Bei Jungendfantasy bin ich mir immer unsicher, ob ich sie wirklich lesen will, da ich doch immer befürchte, dass ich aus dem Zielgruppenalter heraus bin. Zumal dieses Cover zwar wunderschön ist, aber nach Jungmädchen/Teenager-Fantasybuch aussieht.




·Titel:Plötzliche Fee - Sommernacht
·Autor: Julie Kagawa
·Verlag: Blanvalet
·Reihe: Plötzlich Fee
·Format: Softcover
·Umfang: 512 Seiten
·ISBN: 978-3453528574
·Preis: 8,99 €
·eBook: 7,99 €
·zum Buch beim Verlag




Aufgefallen sind mir die Bücher aufgrund ihrer excellent aufeinander abgestimmten Cover auf der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr. Allein wegen dem Cover habe ich das Buch gekauft und gelesen.
Meghan hatte schon immer das Gefühl, das in Ihrem Leben etwas nicht stimmt. Dies nicht nur, weil ihre Mutter in ihrer frühesten Kindheit eine Farmer geheiratet hat und sie nun fern einer Stadt als "Landei" aufwächst. An ihrem sechzehnten Geburtstag hat Meghan das Gefühl, das alles besonders seltsam wird, da nicht nur ihr bester Freund sich merkwürdig verhält, sondern sie auch einen geheimnisvollen, fremden Jungen sieht, der sie beobachtet.
Doch die Wahrheit, die sich ihr nach und nach offenbart, ist phantastischer, denn sie es sich vorstellen konnte: Sie ist die Tochter des sagenumwobenen Feenkönigs, und nun gerät sie zwischen die Fronten eines magischen Krieges und nicht nur sie, sondern auch Meghans Bruder, der ins Nimmermehr entführt wurde.  Doch kann Meghan Ihren Bruder retten?

Mein optischer Eindruck wurde durch die Geschichte des Buches erfüllt. Wer eine Highfantasy - Geschichte erwartet wird enttäuscht werden, doch wer sich auf die die Geschichte von Meghan einläßt und damit zurecht kommt, dass das Buch für junge Mädchen geschrieben ist, wird von dem Buch begeistert sein. Der Schreibstil von Julie Kagawa ist leicht und locker, aber fesselnd. Die Beschreibungen sind so knapp genug um den Lesefluss nicht zu stören, aber so gleichzeitig so umfangreich, dass ich mir Meghans reale Welt und die  Welt Nimmermehrs bildlich vorstellen konnte. Das Buch, trotz des Umfangs, habe ich ruckzuck durchgelesen.
Die Geschichte, die aus der Meghans Sicht erzählt wird, schildert nicht nur ein Geschehen, sondern auch die Gefühle, die Meghans Handlungen bestimmen. Wie auch die Ihrere Begleiter, Freunde und Weggefährten.
Dies zeigt sich besonders zu Beginn, als ihr sechzehnter Geburtstag bevorsteht, von dem sie sich einiges erhofft, z.B. ihren Führerschein zu bekommen, oder auch nur von dem beliebtesten Jungen der Schule wahrgenommen zu werden. Diese Schwärmerei für eine Jungen wird von Julie Kagawa so gut beschrieben, dass jeder sich reinversetzen kann, wie es Meghan sich fühlt. Doch der Geburtstag bringt andere Überraschungen als Meghan sich das vorgestellt hat, denn ihr Bruder wurde gegen ein Wechselbalg ausgetauscht und Meghan macht sich auf den Weg ins Nimmermehr um ihn zu retten. Dort erfährt sie sehr schnell, dass sie eine halbe Fee ist. Auf dem Weg der Rettung von verändert sich Meghan langsam aber nachvollziehbar. Aus dem unscheinbaren Landei wird ein mutiges Mädchen, die für ihre Ziele einsteht.
Nicht nur der Figur der Meghan wird in der Geschichte viel Raum gegeben, sondern auch den anderen handelnden Personen, wie Meghans bester Freund Robbi, Ash, dem sohn der Winterkönigin Mab, der Winterkönigin Mab selbst, dem Sommerkönig Oberon und ganz wichtig auch der katze Grimalkin. Alle diese Charaktere, und auch einige andere, sind gut und in der Tiefe ausgeprägt und in gesamten Geschichte stimmig in ihrem Charakter und den Interaktionen.
Nachdem zu Beginn das Buch eher wie eine Teenie-Liebesromanze wirkt, entwickelt sich das Buch mehr und mehr zu einer abenteuerlichen, fantastischen Geschichte, in der die aufkommenden Gefühle der handelnden Teenager, eine zwar wichtige, aber nicht dominierende Rolle spielen und die Rettung des Bruders bis zum Ende des Buches immer spannender wird.

Mit Sommernacht ist Julie Kagawa ein großartiger Auftakt einer Teenager-Fantasy-Reihe gelunge, die mit neuen Einfällen punket. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Winternacht"



 

Dienstag, 3. November 2015

Tanz der Wölfe von Patricia Briggs [Rezension]

Mit "Tanz der Wölfe" ist nun auch der siebte Band der Serie um Mercy Thompson erschienen. Ich habe mich sehr drüber gefreut, da ich die Serie gerne lese.



·Titel:Tanz der Wölfe
·Autor: Patricia Briggs
·Verlag: Blanvalet
·Reihe: Mercy Thompson
·Format: Softcover
·Umfang: 448 Seiten
·Erscheinungsdatum: 15. Juni 2015
·ISBN: 978-3453316621
·Preis: 8,99 €
·eBook: 7,99 €
·zum Buch beim Verlag



Eigentlich sollte man meinen, dass auch in dem exotischen Leben von Mercy Thompson irgendwann Ruhe und so etwas wie ein normaler Alltag einkehrt, doch weit gefehlt.
Denn ein Alltag von Mercy Thompson, Automechanikerin, kann nie gewöhnlich sein, hat sie doch außergewöhnliche Gabe, sich in eine Kojotin zu verwandeln. 
Mercys Leben gerät aus den Fugen, als ihr Gefährte Adam, der Alpha des mächtigsten Werwolfrudels der Stadt, entführt wird – zusammen mit seinem ganzen Rudel, den Wölfen, die inzwischen zu Mercys Familie geworden sind. Mercy setzt alles daran, ihre große Liebe und das Rudel zu retten, und kommt dabei einer gewaltigen Verschwörung auf die Spur. Einer Verschwörung, die das Leben aller Gestaltwandler in Nordamerika bedrohen könnte.

Diese Serie ist einer meiner absoluten Lieblingsreihen. Und das aus mehreren Gründen. Einer der wichtigsten ist, dass Patricia Briggs eine fantastischen Schreibstil hat, der mich sofort fesselt und mich wie gebannt weiterlesen läßt. Von Anfang an konnte ich mich nicht von dem Buch losreissen. Es hat mir nach 4 Jahren Pause (der letzte Band der Reihe "Siegel der Nacht" ist 2011 auf Deutsch erschienen), einfach unheimlich Spaß gemacht wieder in die Tri-Cities abzutauchen.
Ich mag den Charakter von Mercy Thompson, da sie einfach eine Protagonistin mit Ecken und Kanten ist. Es macht Spaß zu lesen, dass Sie sich über Adam, dem Werwolfhauptmann aufregt, ihn gerne ärgert, in dem sie einen vor sich hinrostenden Wagen im Garten stehen hat, einfach weil sie weiß, dass der Anblick ihn ärgert. Auch mit den Freunden versteht sie sich mal blind, mal haben sie Streß miteinander oder auch die Freunde haben mal einen schlechten Tag und sind dann unfair ihr gegenüber. Diese Romanwelt ist nicht glattgebügelt, sondern einfach auch mal knittrig.
Ein Reiz der Serie ist die Beziehungsentwickung der handelnden Personen. Damit meine ich nicht nur Mercy und Adam als Paar, sondern wie das Werwolf-Rudel sich entwickelt, wie steht Mercy Freunde bei den Feen zu Ihr, nachdem das Feenvolk sich zurückgezogen hat, wie agieren die Vampire?
Die eigentliche Geschichte des Buches und die Entwicklung der handelnden Personen ergänzen sich, so dass das Buch eine runde, unterhaltsame und spannende Geschichte liefert. Einfach ein Buch, dass auch als siebtes der Serie kaum von der Qualität der ersten nachlässt und sich lohnt zu lesen.