Es
ist immer lustig auf eine Namensvetterin zu treffen. Mit Martina
Gercke habe ich eine sehr sympatische und lustige. Nun kennen wir uns
schon seit mehreren Jahren und es macht mir immer wieder Spaß sie zu
treffen. Zuletzt am vergangenen Wochenende auf der Loveletter
Convention in Berlin. Wie bei jedem Treffen hatten wir viel Spaß.Nun
darf ich Martina zusammen mit Kerstin und Sabrina im Rahmen der Romance Woche interviewen, etwas
worüber ich mich sehr freue.
Martina Gercke |
Du
arbeitest als Purser (Leiter der Kabinencrew), betreibst viel Sport
und schreibst erfolgreich Bücher. Wie schaffst Du es, dass alles
zeitlich zu koordinieren?
Ich
habe zum Glück die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten. In meinem Fall
bedeutet das, dass ich zwei Langstreckenflüge im Monat absolviere.
Einmal nach Los Angeles und New York wäre ein typischer Dienstplan
von mir. Für Los Angeles bin ich vier Tage von Zuhause weg und New
York sind es nur drei. Das lässt sich gut mit meiner Arbeit als
Autor kombinieren. Unterwegs schreibe ich allerdings so gut wie nie,
da bin ich oft zu müde.
Sport
ist für mich der Ausgleich zum Schreiben. Wenn ich den ganzen Tag am
Schreibtisch sitze, brauche ich anschließend etwas Bewegung, um
meinen Kopf frei zu bekommen.
Hast
Du einen Lieblingsort, an dem Du die besten Ideen für Deine Bücher
bekommst?
Eigentlich
habe ich keinen Lieblingsort. Die besten Ideen kommen mir meistens
kurz vorm Einschlafen. Deshalb habe ich auch einen Block und einen
Stift auf dem Nachttisch liegen, damit ich alles schnell aufschreiben
kann. Ansonsten habe ich es am nächsten Tag vergessen.
Ansonsten
sitze ich oft mit meinem Mann in der Küche zusammen und wir
überlegen uns gemeinsam, welchen Verlauf die Geschichte an der ich
gerade arbeite, nehmen könnte. Mein Mann ist kein Liebesroman Leser
und denkt oft in völlig anderen Bahnen als ich, was sehr
erfrischend.
Welche
Intension hast Du als Autorin? Erleben Deine Figuren einfach nur ein
Abenteuer, das für den Leser Spannung verspricht oder nutzt Du die
Möglichkeit um mit philosophischen Aspekten (Weltanschauung, Politik
usw.) den Leser zum Nachdenken anzuregen?
Meine
höchste Priorität hat der Unterhaltungswert meiner Bücher für den
Leser. Ich möchte meine Leser gut unterhalten und ihnen die
Möglichkeit geben für ein paar Stunden in eine andere Welt
aufzutauchen. Man soll meine Bücher mit einem guten Gefühl im Bauch
lesen und wenn man die letzte Seite zu klappt Ich verarbeite in
meinen Büchern oft Erlebnisse aus meiner Umwelt. Das Leben selbst
schreibt oft die wildesten Geschichten und nimmt Wendungen mit denen
man niemals gerechnet hätte. Jeder von uns hat sein Päckchen zu
tragen, mal mehr oder weniger.
Wenn
es eine Message in meinen Büchern gibt, dann ist es die: Niemals
aufzugeben, immer an sich zu glauben und niemals den Glauben an die
Liebe zu verlieren.
Von
Beginn an hast Du Liebesromane geschrieben. Kannst Du Dir vorstellen
auch Bücher in einem gänzlich anderen Genre zu schreiben, wie z. B.
einen Krimi?
Ich
glaube, jeder Autor hat schon einmal darüber nachgedacht in einem
anderen Genre zu schreiben und ich bilde in dieser Hinsicht keine
Ausnahme. Da ich selbst aber keine Krimis oder Thriller lese oder
schaue, käme dieses Genre für mich nicht infrage. Ich bin da ein zu
empfindliches Seelchen. Da würde mich dann schon eher ein Jugendbuch
oder eine Fantasy Geschichte reizen.
Im
Moment halte ich mich an das alten Sprichwort: Schuster bleib‘ bei
deinen Leisten.
Das
Schreiben von Liebesromanen macht mir einfach unheimlich viel Spaß
und ich habe noch ganz viele Geschichten in meinem Kopf dich gerne zu
Papier bringen möchte. Solange das der Fall ist, denke ich über
einen Wechsel nicht nach.
Mit
"Liebe auf den ersten Blitz" erscheint nun Dein neuestes
Werk. Hast Du schon Ideen für ein neues Buch?
Ehrlich
gesagt bin ich schon wieder dabei ein neues Buch zu schreiben. Ich
arbeite gerade an einer neuen Reihe, die in einem kleinen Hotel an
der Küste von England spielt. Der erste Band soll bereits im Juli
erscheinen. Mein Problem ist immer, dass sich unheimlich langsam bin,
was das tippen anbelangt. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen
dieses Jahr noch einen Kurs in Schreibmaschine zu belegen.
Wie
steht Dein berufliches und privates Umfeld zu Deinem Schreiben?
Ich
schreibe ausschließlich zu Hause und nicht, wenn ich dienstlich
unterwegs bin. Meine Familie steht in dieser Hinsicht voll und ganz
hinter mir und unterstützt mich, wo sie kann. Ich glaube es ist
schwierig zu schreiben, wenn die Familie nicht hinter einem steht.
Manchmal stecke ich so fest in einem Projekt, dass der Haushalt
liegen bleibt. Dann übernimmt mein Mann und hält mir den Rücken
frei und verwöhnt mich mit leckerem Essen.
Mein
Mann und ich sitzen oft zusammen und diskutieren über neue Projekte.
Einige der Titel meiner Bücher sind die Idee meines Mannes gewesen.
Meine Tochter ist ein großer Fan meiner Portobello Girls und mein
Sohn hilft mir immer, wenn es um Fragen von Marketing oder Social
Media geht. Die ersten Cover habe ich noch zusammen mit meinem Sohn
gemacht.
Abends
ist Internet - und schreibfreie Zeit bei uns Zuhause. Das ist die
einzige Bedingung, die mein Mann stellt.
Meine
Freundin sind oft in gewisser Weise Vorbilder für meine Figuren und
häufig fließen ihre Erlebnisse in meine Geschichten mit ein. Ich
erzähle Ihnen natürlich von meine Ideen und sie sagen mir Ihre
ehrliche Meinung dazu. Die meisten meiner Freundin sind allerdings
Krimi Leserinnen – lach!
Dank
Facebook und Co ist der Kontakt zwischen Autoren und Lesern ja viel
intensiver geworden. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen
Lesern?
Ich
glaube, dass wir eine ganz andere Generation von Schriftstellern
sind. Früher bekam man seinen Lieblingsautor nur auf Lesungen zu
Gesicht und wenn man ganz viel Glück hatte, konnte man ihm
anschließend noch ein paar Fragen stellen.
Durch
die Social Media hat sich das völlig geändert. Heutzutage kann man
als Autor mit seinen Lesern im Alltag in Kontakt treten und das finde
ich großartig. Für mich ist es extrem wichtig, mich mit meinen
Lesern auszutauschen. Das sind schließlich die Menschen für die ich
meine Geschichten schreibe.
Morgens
setze ich mich als aller erstes mit einer Tasse Kaffee an den
Schreibtisch, klappte meinen Laptop auf und lese ganz in Ruhe die
neuesten Nachrichten auf Facebook durch. Leider fehlt mir die Zeit
alles zu kommentieren, aber ich versuche so viel wie möglich zu
antworten. So nimmt man ein bisschen am Leben der anderen teil und
ich habe die Möglichkeit meinen Lesern einen kleinen Einblick in
mein Privatleben zu geben.
Für
mich ist es allerdings das Schönste, wenn ich all die Gesichter, die
ich aus Facebook kenne, auf den Messen tatsächlich vor mir stehen
habe. Facebook und Co können eben doch keine Begegnung im wahren
Leben ersetzen – aber man hat dadurch die Möglichkeit, dass es
überhaupt passieren kann.
Was
würdest Du Dir von Deinen Lesern wünschen?
Ich
würde mir wünschen, dass wir uns weiterhin so offen und ehrlich
miteinander austauschen. Das meine Bücher weiter mit so viel
Begeisterung von euch gelesen werden und wir weiterhin so viel Spaß
miteinander haben. Ich bin so glücklich, dass ich euch habe und ich
jeden Tag ein Stückchen an eurem Leben teilhaben darf. Ihr seid die
Antriebfeder für mich und eure Worte bedeuten mir mehr als ich sagen
kann. Ich bin dankbar, dass es euch gibt und wünsch, dass es so noch
viele Jahre so bleibt.
Wie
gehst Du mit Kritik um?
Keiner
mag es besonders, wenn er kritisiert wird. Ich bilde in dieser
Hinsicht keine Ausnahme. Aber ich habe gelernt konstruktive Kritik
als etwas Positives anzunehmen und mit ihr zu wachsen und daraus zu
lernen. Man darf sich, egal was man tut, nie zu sicher sein, sondern
sollte immer darauf achten, was andere sagen. Letztendlich kann man
sich nur verbessern, wenn man die Kritik annimmt und umsetzt.
Das
versuche ich auch, jeden Tag und mit jedem Buch aufs Neue.
Warum
sollte man Dein Buch lesen?
Wer
gute Unterhaltung sucht und Liebesgeschichten mag, der ist bei mir
genau richtig. Ich bin eine absolute Romantikerin und glaube an die
wahre Liebe zwischen zwei Menschen. (Vielleicht weil ich selbst das
Glück habe, meinen Traummann nach einigen Liebeswirrungen gefunden
zu haben.) Meine Geschichten sind häufig mit einem leichten
Augenzwinkern geschrieben, denn ich finde man sollte dabei auch
lachen dürfen.
„Liebe
auf den ersten Blitz“ zum Beispiel ist ein Roman über Liebe,
Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen.
Und
zum Abschluss Martina Gercke „kurz & knackig“:
Mein
Leben als Autorin ist
… mein Traum, den ich leben darf.
Ich
würde gerne mal den Tag verbringen mit
… Hugh Jackman.
Niemals
würde ich
…einem anderen Menschen Gewalt antun.
Ich
wollte schon immer mal
…nach Neuseeland.
Der
erste Satz
… ist immer der schwierigste.
Romantik
ist
… das Sahnehäubchen der Liebe.
Vielen
lieben Dank Martina für deine Zeit. Es war toll deine Antworten zu
lesen.
Das Interview findet Ihr auch bei Kerstin´s Bücherstube und Sabrina
Das Interview findet Ihr auch bei Kerstin´s Bücherstube und Sabrina
Danke für das tolle Interview.
AntwortenLöschenLG Nadine
Gerne.
LöschenLG
Martina