Es gibt viele Thriller die mit Anschlägen aufwarten. HELIX geht
darüber hinaus, mit Ideen, wie die Welt durch Forschungen verändert werden
könnte. Die Bandbreit, die die Grundideen ermöglichen, ist groß: Gentechnik,
Philosophie, Spannung…
Inhalt:
Der
US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der
Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden – von Bakterien
verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines
internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und –tiere, die es eigentlich nicht
geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg, ein Paar Ende
dreißig, die auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen können, an eine
Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung, erklärt
sogar, er könne die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich verbessern. Er
erzählt ihnen von einem – noch inoffiziellen – privaten Forschungsprogramm, das
bereits an die hundert solcher »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat, und
natürlich wollen Helen und Greg ihrem Kind die besten Voraussetzungen mitgeben,
oder? Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen
Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen hin – nicht nur in München, sondern
überall auf der Welt
Mit
HELIX hat Marc Elsberg sein drittes Buch
veröffentlich und ein brisantes Thema aufgegriffen: Gentechnik und seine
Folgen. Es verspricht Spannung, doch leidet der Lesegenuß unter dem Schreibstil
des Autoren, der sich nicht nur in seltsamen Satzkonstruktionen zeigt.
Bedauerlicher ist, dass es Marc Elsberg nicht gelungen ist, die Grundidee in
Gänze auszuarbeiten und die Möglichkeiten zu nutzen. Dazu gehört auch eine
feste Richtung, die der Roman nehmen will, reiner Actionthriller oder
tiefgründiger Science Fiction – Thriller mit philosophischen Betrachtungen. Der
Wechsel zwischen diesen grundsätzlichen Richtungen wirkt zusammengestückelt.
Dass die Geschichte verschiedene Handlungsebenen aufweist und dazwischen
springt verstärkt diesen Eindruck.
Leider
hat mich auch die Auflösung nicht überzeugt, denn gerade darauf war ich sehr
gespannt, doch fehlt mir dabei der gewisse Pfiff.
Im
Laufe der Geschichte hat Marc Elsberg den Einsatz von Gentechnik nicht nur auf
Pflanzen und Tiere angewandt, sondern auch auf Menschen. Dabei hat er jedes Mal
auch die Problematik angerissen, die dabei auftritt. Dazu gehört die
Veränderung von Saatgut durch Großkonzerne, so dass immer neues Saatgut gekauft
werden muss. Ebenso deren Resistenz gegen bestimmte Schädlinge und Krankheiten
mit den Folgen, dass neue, noch schwerwiegendere Pflanzenkrankheiten auftreten
können und auch die unbekannten Auswirkungen auf die Menschen, die die
gentechnikveränderten Pflanzen als Nahrungsmittel zu sich nehmen. Aber der
Autor geht noch einen Schritt weiter und läßt seine Protagonisten Menschengene
manipulieren, bzw. sie sind Menschen mit anderen Genen. Dabei treten sie nicht
nur als handelnde Personen auf, sondern sie bilden auch im Buch selbst
Diskussionrunden. So zum Beispiel bei den Eltern, denen die Entscheidung
ermöglicht wird, ob sie ein genmanipuliertes Kind möchten, dass durch die
Veränderung schneller, schlauer,… als normale Kinder sein wird. Aber es kommen
auch die Kinder der ersten genmanipulierten Generation zu Wort, die Ihre Sicht
als Betroffene schildern.
Diese
Thematik mit all seinen Facetten hätte aus dem Buch ein tiefgründiges Werk
machen können, doch leider werden diese Gedanken nur kurz angerissen um gleich
von der Handlung beiseite geschoben zu werden.
Leider
hat es der Autor nicht geschafft mich mit seinem Buch zu überzeugen, dennoch
lohnt sich die Lektüre, da die Thematik viele Denkanstöße gibt, die eine
weitere Beschäftigung lohnen und vielleicht den einen oder anderen, der sich
zuvor noch nicht mit der Thematik beschäftigt hat zum Nachdenken bringt.
Verlag:
Blanvalet
Format:
Taschenbuch
Umfang:
576 Seiten
ISBN:
978-3764505646
Preis:
22,99€
eBook:
18,99 €
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