Donnerstag, 18. August 2016

In Nomine Dei (Sherlock Holmes Society, Band 2) von Sylvain Cordurié [Rezension]

Die Graphic Novel von „Die Keelodge-Affäre“ war der erste von zwei Teilen. Damit hatte ich einen guten Grund eine Buchhandlung aufzusuchen, denn den zweiten Teil wollte ich mir nicht entgehen lassen.
 

Inhalt:
Drei Jahre lang galt Sherlock Holmes offiziell als tot. Nicht einmal Dr. Watson, sein engster Vertrauter, wusste, dass der Meisterdetektiv den vermeintlichen Todessturz am Reichenbachfall letztlich nur fingiert hatte. Nun ist er zurück und hilft gerade Scotland Yard, einen Nachahmer Jack the Rippers dingfest zu machen, als sein Bruder Mycroft ihn um Hilfe bittet. In einem abgelegenen irischen Küstenort grassiert eine grauenhafte Seuche: All seine Einwohner werden nach und nach verrückt und verwandeln sich in blutrünstige Kannibalen! Sherlock soll nun einem furchterregenden Verdacht nachgehen. Ist es möglich, dass hinter dieser Epidemie ein abgefeimtes Verbrechen steckt?
Die 'Sherlock Holmes Society' markiert einen Einschnitt in der Laufbahn des Königs der Schlussfolgerung. Nicht nur, dass er von nun an wieder in der Öffentlichkeit agiert. Gleichzeitig ist ihm klarer als je zuvor, dass er zuweilen auch Unterstützer braucht – die 'Society' eben. Was ein wenig wohl ebenso für den bewährten Autor des 'Sherlockversums', Sylvain Cordurié, gilt. Darum wird nun jedes Kapitel des neuen 'Society'-Zyklus von einem anderen Zeichner gestaltet – mit dem Ergebnis, dass die Ermittlungen von Sherlock deutlich schneller zum Ziel kommen. Seine Fans wird’s freuen.
 
Die Sherlock Holmes Society läuft im Splitter Verlag unter dem Label „Splitter Double“. Dahinter verbirgt sich nicht, dass die Geschichte auf zwei Bücher aufgeteilt ist, sondern dass jedes Buch aufgeteilt wurde und von zwei verschiedenen Zeichnern umgesetzt wurde. An beiden Bänden haben somit vier verschiedene Zeichner gearbeitet. Jeder Zeichner an einem Kapitel. Natürlich sieht man die Unterschiede im Zeichenstil, doch die Zeichner versuchen dennoch keine zu großen Unterschiede zu bilden. Die Atmosphäre und der düstere Stil bleiben durchgehend erhalten.
Beide Bücher zusammen in der Hand zu halten ist ein Genuß. Sind sie doch hochwertig verarbeitet als Hardcover, mit festem Papier und brillianten Farben. Der Preis der Bücher ist aus meiner Sicht damit gerechtfertigt.
Nachdem Dr. Watson in „Die Keelodge-Affäre“ verletzt wurde, spielt er in diesem Band eine Nebenrolle, da er bettlägerig wie er ist, von Sherlock Holmes besonders bedacht und beschützt wird. Sherlock Holmes ist somit auf sich allein gestellt und seine Eigenarten kommen stärker zum Vorscheinen, fehlt doch die mildernde Einwirkung von Dr. Watson auf Sherlock Holmes. Die bisherigen Sherlock Holmes Büchern, die ich gelesen haben, sind in der Regel who-dunnit-Krimis. Hier geht es im Gewissen Sinne auch um die Aufklärung eines Verbrechens, doch spielt sich alles im Phantastischen ab. Bewochner werden durch eine Seuche zu Zombies. Da passt es auch, dass die Geschichte noch mehr an Action und Tempo aufweist, als im erste Band. Dies ist nicht nur Bestandteil der erzählten Geschichte, sondern wird von den Zeichnern graphisch auf das Beste umgesetzt. Die Zeichnungen schaffen es die Action, das Tempo, das Grauen und die Düsternis als beklemmende Atmosphäre darzustellen und mich als Leser mitzureissen.
Für mich ein gelungener Abschluss und beide Bände zusammen eine „phantastische“ Geschichte. Ich werde bestimmt noch weitere Graphic Novels kaufen, denn diese haben mich überzeugt.
Titel: In Nomine Dei (Sherlock Holmes Society, Band 2)
Autor: Sylvain Cordurié (Autor), Alessandro Nespolino (Zeichner), Ronan Toulhoat (Zeichner)
Verlag: Splitter
Format: gebundene Ausgabe
Umfang: 122
ISBN: 978-3958392762
Preis: 22,80 €

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