Montag, 30. November 2015

Rote Ratten von Qiu Xiaolong [Rezension]


Immer wieder gerne bummel ich über Flohmärkte und freue mich über Bücher, die ich in einer Buchhandlung gewiss nicht nächer betrachtet hätte. So auch dieses Buch.


·Titel:Rote Ratten
·Autor:  Qiu Xiaolong
·Verlag: dtv
·Reihe: Oberinspektor Chen
·Format: Softcover
·Umfang: 384 Seiten
·ISBN: 978-342321128
·Preis: 9,95

·zum Buch beim Verlag


Für mich sind Kriminalromane, die in Asien spielen, kaum in meiner Büchersammlung zu finden. Die meisten Krimis, die ich lese, spielen in Deutschland, Großbritannien, Skandinavien oder den USA. 
Bei den seltenen Malen, die ich asiatische Krimis oder Romane lese, wundere ich mich immer wieder, warum ich sie so selten lese, sind sie doch genauso gut wie die westlichen.
So auch bei diesem Buch: 
Eine Reise nach Amerika, davon hat Oberinspektor Chen schon lange geträumt. Und nun soll der dichtende Polizist eine Schriftstellerdelegation in die USA begleiten. Doch die einmalige Gelegenheit kommt für Chen mehr als ungünstig. Denn er hat einen Auftrag erhalten, der eigentlich seinen vollen Einsatz in Shanghai erfordert: Nach dem Tod eines Polizisten in einem Bordell verpflichtet ihn die oberste Parteibehörde, endlich den »Roten Ratten« - korrupten Beamten und Schmiergeld zahlenden Neokapitalisten - das Handwerk zu legen. Doch schon bei den ersten Recherchen muss Chen feststellen, dass er es mit einflussreichen Parteikadern zu tun bekommen wird, die vor nichts zurückschrecken …

Das Buch hat mich gleich in seinen Bann gezogen und gefesselt. Dabei hatte das Buch von Beginn an auch etwas fremdartiges. Das ist nicht negativ gemeint, aber die Geschichte spielt nun einmal in Shanghai und die dortige Kultur, Lebensweise und die Landesgeschichte hat nur entfernt mit dem westlichen Leben zu tun. Für wen das alles vertraut ist, dem mag es weniger fremd vorkommen, doch für mich war es exotisch. Der Autor versteht es aber nebenbei alles so zu erklären, dass ich mich dort gleich wie zu Hause gefühlt habe. Das kann natürlich auch dem Übersetzer geschuldet sein. 
Obwohl es in dieser Reihe mein erstes Buchist, handelt es sich um Band 4. An einigen, wenigen Stellen wird auf Handlungen oder Geschehnissen aus den anderen Büchern hingewiesen, doch ist das Buch auch verständlich, wenn man, so wie ich, die Bücher nicht gelesen hat.
Der Oberinspektor Chen und auch einige andere handelnde Personen, zitieren immer wieder, passend zur Situation, chinesischen Weisheiten, Sprichwörtern und auch Gedichten. Diese Art der Literatur oder auch Zitate sind für mich neu und ungewöhnlich, denn hier würde keiner so oft zitieren oder rezitieren. Die Weisheiten oder Gedichte selbst, sind zwar übersetzt, aber eindeutig chinesisch. Das macht die Geschichte exotischer, als es ein reiner Krimi gewesen wäre. Da jeder Krimi, der in China spielt, auch die dortige Gesellschaft und Kultur mit berücksichtigen muss, erfahre ich als Leserin viel über die gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse und Entwicklungen des sich nach Westen öffnenden Chinas.
Diesen Krimi kann ich empfehlen, denn er bietet neben guter Unterhaltung auch ein vortreffliches Mittel China in Teilen besser kennen zu lernen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen