Samstag, 12. Dezember 2015

Die Rebellin von Koron von Susanne Esch [Rezension]

Es gibt immer wieder Bücher, bei denen ich mich nach dem Lesen frage, warum ich sie so lange ignoriert habe, denn sie sind so unglaublich gut. Zu diesen Büchern gehört auf jeden Fall "Die Rebellin von Koron" von Susanne Esch.


·Titel: Die Rebellin von Koron
·Autor: Susanne Esch
·Verlag:Titus
·Format: Softcover
·Umfang: 315 Seiten
·ISBN: 978-3944935089
·Preis: 11,90
·eBook: 6,88





Kayana und ihre Schwester Mikaila wachsen in einer patriarchalisch geführten Domäne im Lande Koron auf. In der von Männern dominierten Welt haben Frauen eine untergeordnete Stellung. Nach einem Übergriff des eigenen Vaters fliehen die Mädchen und schließen sich einer Söldnertruppe an. Obwohl sie nun ein Leben unter Männern führen, verlieren sie ihr Ziel, Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, nie aus den Augen
Besser als in diesem Klappentext, kann man das Buch kaum zusammenfassen.
Nach dem ich das Buch durchgelesen hatte, habe ich sehr bedauert, dass das Buch nicht mehr Seiten hat. Es ist einfach zu gut um so kurz zu sein. Obwohl inhaltlich alles drin war und nichts gefehlt hat.
Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, das Buch ist vom Stil und Inhalt dem Buch "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley ähnlich und bei mir kam das Bedauern auf, dass ich lange Jahre kein ähnlich geschriebenes Buch gelesen habe. Nun gehört "Die Rebellin von Koron" auch mit zu einem meiner Lieblingsbücher, genau wie "Die Nebel von Avalon".  Und ganz gewiss werde ich es noch oft lesen.
Die Geschichte ist gefühlvoll geschrieben, die die Beweggründe von Kayana nachvollziehbar machen, weist aber auch einige wenige Fantasy-Elemente auf.
In einem Land und einer Zeit, in der die Frauen wenig oder nichts zu sagen haben, ist das Leben für die Frauen hart. Kayana und Mikaila treffen eine weitreichende Entscheidung, als sie beschließen aus ihrer Heimstatt zu flüchten. Sind sie als Frauen zwar vorher schon nahezu rechtlos gewesen, einzig dem Recht und Gesetz des Patriarchen der Domäne unterworfen, sind sie mit der Flucht Rechtlose und Freiwild. Denn keine Macht schützt sie nunmehr.
Die Welt und deren Kultur beschreibt Susanne Esch detailgetreu, so dass das Land vor meinem inneren Auge immer weiter wuchs.
Beim Lesen war ich in meinen Emotionen immer wieder hin und hergerissen, zwischen Zorn (wie können die Frauen nur so rechtlos leben und z.T. wie Vieh behandelt werden), Lachen, aber auch Trauer.
Überhaupt wird in diesem Roman ganz schnell klar, dass die Lösung eines Problems immer zwei Seiten hat und dass es oftmals wichtiger sein kann wie man sich zu seinem Schicksal stellt. Handeln oder über sich bestimmen lassen? Seinen Weg gehen uns sich selbst treu bleiben. Es gelingt der Autorin das heikle Thema der weiblichen Selbstbestimmung gefühlvoll anzupacken und konsequent zu entwickeln. Bis hin zu einem stimmigen Ende. Jeder der Charaktere hat seinen eigenen Lebensweg, seine eigene Geschichte, die Grundlage seiner Handlung sind. So entwickelt sich die Geschichte anders als erhofft, aber stimmig und logisch.
Ein Buch, das sich zu lesen lohnt und eine Autorin, die hoffentlich noch viele ähnliche Bücher herausbringt. Beides ist empfehlenswert!

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