Montag, 10. April 2017

Smoke von Dan Vyleta [Rezension]

„Smoke“ – ein Buch das mich angesprochen hat. Durch sein Cover, aber auch durch den Klappentext. Was mich erwartet? Vor dem Lesen wußte ich es nicht. Ist es Fantasy oder ein Historisher Roman? Oder einfach ein gesellschaftskritischer Roman mit anderen Facette als Charles Dickens sie wählte? Ich war gespannt und habe mich überraschen lassen.


Inhalt:
Wie sähe eine Welt aus, in der jede Sünde, jeder dunkle Gedanke sichtbar wäre? Smoke entführt den Leser in ein England vor hundert Jahren, in dem jede Verfehlung mit Rauch bestraft wird, der dem Körper entweicht. Auch Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, werden immer wieder durch Rauch-Attacken gebrandmarkt, wenn sie den strengen Schulregeln nicht genügen. Doch dann finden sie – fast zufällig – heraus, dass die Gesetze des Rauchs längst nicht für alle gelten. Wieso gibt es böse Menschen, die nicht von Ruß befleckt sind? Und welche Rolle spielt der Rauch bei den sozialen und politischen Umbrüchen ihrer Zeit? Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich die Freunde auf eine dramatische Reise voller riskanter Abenteuer und düsterer Intrigen und rufen damit schon bald mächtige Feinde auf den Plan ...
Die Idee von Dan Vyleta finde ich faszinierend. Eine Welt, in der bestimmte Gedanken, Gefühle, Empfindungen sichtbar sind, durch z.B. Rauch. Was bedeutet das? Wer nicht raucht ist „rein“. Was heißt dieses „rein“? Unfehlbarkeit? In unserer heutigen Zeit dieses Gedankenspiel zu spielen ist möglich, doch zeigt sich erst durch die Wahl von England vor ca. 100 Jahren, was dieses wirklich bedeutet. Dieses England, mit seinen eingeschränkten Kommunikationsmitteln, den Strengen Regeln und Gebräuchen, die Beschränkung auf „die Insel“ und nicht zuletzt die Gesellschaftsstruktur.
Für die Freunde Thomas und Charlie bedeutet es, dass sie in als Schüler eines Eliteinternats sich nicht nur den allgemeinen strengen Regeln beugen müssen, sondern auch die Beherrschung des Rauchs erlangen sollen. Sie sollen „nicht rauchen“, d.h. in diesem Buch alle Gefühle und Empfinden entsagen, die die Rauchbildung ermöglichen sollen sie unterdrücken. Doch was bedeutet ihre Entdeckung, dass nicht jeder raucht? Sie versuchen dieses Phänomen zu verstehen und zu entdecken, was sich dahinter verbirgt.
Spannende Voraussetzung für ein gutes Buch. So beginnt es auch, spannend und ein wenig geheimnisvoll, denn zunächst muss man als Leser den Rauch und das Leben damit verstehen lernen. Doch das gelingt recht gut, denn der Schreibstil ist grandios. Der bildreiche Schreibstil mit der jeweils gut ausgearbeiteten Figuren macht das Buch lesenswert. Konnte ich die handelnden Personen gut vor meinem geistigen Auge sehen, auch die jeweiligen Umgebungen waren mir schnell vertraut.
Doch mit der Zeit lies die Spannung des Buches nach und ich begann mich beim Lesen zu langweilen und so schnell ich die erste Hälfte des Buches verschlungen habe, so langsam habe ich die zweite Hälfte gelesen. Das Buch wurde inhaltlich verwirrend. Der Autor hat zwar erklärt, wie der Körper den Rauch bildet, doch was mich genauso interessiert hätte, wäre die Erklärung, warum die menschlichen Körper sich überhaupt dahingehend entwickelt haben zu rauchen. Die Thematik, dass es eine Zeit vor dem Rauch gab und alle Beweise dieser Zeit vernichtet wurden nimmt in dem Buch einigen Raum ein. Doch für mich blieb diese Frage offen.
Auch an anderen Stellen habe ich zeitweise den Faden verloren, vor allem zum Ende hin, da mir die Beweggründe für das Handeln einiger Protagonisten unklar blieben.
Das Buch hat mich nicht gänzlich überzeugt, da ich vor allem mit der zweiten Hälfte meine Probleme hatte der Geschichte zu folgen, dennoch hat es sich gelohnt das Buch zu lesen, denn es regt zum Nachdenken an. Denn auch wenn die heutige Gesellschaft nicht exakt der des Buches entspricht, spiegelt sie diese wieder, denn auch heute werden wir von Sehnsüchten, Zwängen und Wünschen bestimmt. Diese sind mal gewünscht, mal werden sie von „der Gesellschaft“ abgelehnt. Die Idee, was passiert, wenn unerwünschtes Verhalten, Denken sichtbar ist – ist ungewöhnlich und hat mir gefallen.
Mit Smoke habe ich ein Buch gelesen, dass ich weder empfehlen kann, noch davon abraten, denn dafür ist es zu speziell. Wer sich jedoch darauf einläßt, dem wird es ganz gewiss etwas zum Nachdenken geben.
Titel: Smoke
Autor: Dan Vyleta
Verlag: carl´s books
Format: Taschenbuch
Umfang: 624 Seiten
ISBN: 978-3570585689
Preis: 16,99 €
eBook: 9,99 €

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