Freitag, 24. Juni 2016

Die Herren der Grünen Insel von Kierra Brennan [Rezension]


Achtung Spoiler, da Ausschnitte aus der irischen Geschichte erzählt werden, auf die der Roman basiert
 
 
Seit dem ich vor unzähligen Jahren „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett gelesen habe, reizt es mich immer wieder zu einem historischen Roman zu greifen. Vor allem, wenn er gut recherchiert zu sein scheint und historische Fakten fundiert vermittelt. Da Irland für mich ein Land ist, das mich mit seiner Musik und seiner Landschaft magisch anzieht musste ich das Buch einfach lesen. Zumindest in Büchern kann ich das Land bereisen, wenn es mir sonst nicht möglich ist.
 
Titel: Die Herren der Grünen Insel
Autor: Kiera Brennan
Verlag: blanvalet
Format: Hardcover
Umfang: 960
ISBN: 978- 3764505592
Preis: 19,99 €
eBook: 15,99 €
 
Inhalt des Buches:
Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone
Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?
 
 
Für das Buch „Die Herren der Grünen Insel“ hat die Autorin Kiera Brennan (ein Pseudonym der Autorin Julia Kröhn) sich die Zeit um 1169 herausgesucht, in der  eine Friedensphase von ca. 150 Jahren mit der Invasion der Anglo-Normannen unter Heinrich II. im Jahre 1169 endete.
 
Hier der Geschichtsabschnitt im Detail:
Die anglonormannische Eroberung, war das Ergebnis des Streites zweier irischer Könige, Dermot MacMurrough und Tiernan O’Rourke. Der unterlegene MacMurrough floh nach England und weiter nach Frankreich, um König Heinrich II., den Herrscher über England und Teile Frankreichs, zur Eroberung Irlands zu bewegen.
Mit einem Unterstützungsschreiben von Heinrich II. konnte MacMurrough in Wales Cambro-Normannen und Flamen zum Kriegszug bewegen. Der Führer der Normannen, Richard Fitz Gilbert (1130–1176), Strongbow genannt, errang dank überlegener Militärtechnik (Walisische Langbögen, Reiterei, Kettenrüstungen) sowie irischer Uneinigkeit einen relativ leichten ersten Sieg, der weitere Normannen nach Irland lockte. Nach Siegen im Jahr 1169 erklärte sich Heinrich II. 1171 zum König von Irland und verteilte Ländereien als Lehen an normannische Barone.
 
 
Dieser Zeitabschnitt in der irischen Geschichte umfasst nur wenige Jahre. Aber durch die Komplexität der irischen Gesellschaft und der Politik des Landes ist diese Zeit nicht einfach so in eine Geschichte zu fassen.
Genau dieses spiegelt sich in dem Roman wieder. Die Autorin, die hervorragend recherchiert hat und die Fakten im Rahmen des Buches genau wiedergibt, hat dadurch dem Buch eine Komplexität gegeben, die es zuweilen schwierig machte das Buch zu lesen.
Nicht nur die großen politischen Gegebenheiten hat die Autorin vor meinem Auge ablaufen lassen, sondern auch detailreich die Beweggründe und auch die Weiterentwicklungen der einzelnen Protagonisten genau beschrieben. Kleine Liebesgeschichten und Familiendramen sorgten für den unterhaltenden Teil. Insgesamt hatte ich das Gefühl, die Geschichte hätte gar nicht anders ablaufen können. So wurde bei den großen Entscheidungen deutlich, was es für die kleinen Leute, den Untergebenen, Händlern oder Bauern bedeutete.
In die komplexe Geschichte musste ich mich erst einmal einlesen. Geholfen hat dabei am Anfang die Erläuterung der Autorin zur Aussprache der Namen und deren Anpassung an die uns gewohnte Schreibweise zur erleichterung des Lesens. Dennoch war es nicht immer einfach den Überblick über die handelnden Personen mit ihren Verstrickungen und Abhängigkeiten zu behalten
 
Der Versuch der Autorin alle Aspekte (die Menschen, das Land, die Sagen) unterzubringen, hat dazu geführt, dass das Buch einige Längen hat. An den Stellen, die ich als sehr langatmig empfunden habe, war ich manches mal geneigt das Buch beiseite zu legen. Dennoch bin ich froh bis zum Ende durchgehalten zu haben, denn das Buch bzw. dieser Abschnitt der irischen Geschichte ist hochinteressant.


 

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