Science
Fiction Bücher die auf eine Virtualisierung unserer Welt basieren empfinde ich als
reizvoll. Nicht nur, weil ich die nerdige IT-Welt liebe, sondern, weil Autoren
dort mit interessanten Möglichkeiten spielen können, denen nur wenige Grenzen
gesetzt sind.
Inhalt:
Nach
den Bestsellern um den Serienkiller John Cleaver führt Dan Wells in eine
Zukunft, die erschreckend schnell Realität werden kann: Los Angeles im Jahr
2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst – solange
du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist
du 24 Stunden am Tag online. Für die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben
– auch für die junge Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre
wirkliche Welt ist das Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler
Feind lauert. Als sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen
einen sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die
größer ist, als sie je ahnen könnte ...
Die
Welt, wie wir sie heute kennen existiert nicht mehr. Die Städte sind
zusammengewachsen und haben Ausmaße angenommen, die ganzen Ländern entsprechen.
So auch das Los Angeles von Dan Wells. Der Fortschritt hat in jedem
Lebensbereich Einzug gehalten. Nicht nur die Hausarbeit wird durch
elektronische Helfer erledigt, sondern auch die selbstfahrenden Fahrzeuge sind
Normalität. Auch virtuelle Welten spielen für viele Menschen eine größere Rolle.
So sind sie nicht per Handy oder ähnlichen Gerät online, sondern per Djinni.
Dieses Djinni ist ein Implantat - ein „Anschluss“ am Hinterkopf, so dass jeder,
der ein solches Implantat besitzt immer online ist. Das bedeutet, dass er
darüber nicht nur Kontakte hält, sondern auch Informationen seiner Umwelt
erhält.
Natürlich
gibt es auch Verlierer in dieser Welt. Eine Welt, in der so vieles
automatisiert ist, braucht keine Menschen für einfache Tätigkeiten. Taxifahrer –
unnötig, die Autos steuern von allein. Ähnliches gilt für Hausangestellt,
Kellner, …., die durch sogenannte Nulis ersetzt werden. Der Mensch bleibt auf
der Strecke, die Welt ist geteilt in jene, die sich die elektronische Welt
leisten können und den anderen, die keine Jobs finden und so die arme Schicht
bilden. Immer in Existenznot und am rätseln, wie sie sich und ihre Familie
überhaupt ernähren sollen. Beide Welten führen eine Parallelexistenz. Doch zeigt
der Roman auch die Vorteile im medizinischen Bereich bei der Heilung von
Krankheiten oder dem Ersatz von Körperteilen.
In
dieser Welt spielt die Geschichte. „Bluescreen“, jedoch lernen wir sie erst
nach und nach kennen.
Der
Einstieg erfolgt rasant, weil der Leser ohne Vorwarnung sich im Onlinegame
Overworld wiederfindet, das Marissa genannt Mari, die 17 jährige Protagonistin,
zusammen mit ihren vier Freundinnen spielt. Diese Online-Clique, die sich nur
teilweise im realen Leben kennt, besteht aus unterschiedlichsten Charakteren.
Anja und Sahara, die wie Marissa in Los Angeles leben, kennen sich persönlich.
Während Sahara und Mari in der unteren Mittelschicht leben, entstammt Anja der
Oberschicht. Sie lebt daher in einer „eigenen“ Welt und versucht Anja und
Sahara zumindest teilweise daran teilzuhaben, so z.B. in dem sie sich und Ihren
Freundinnen Sticks mit Bluescreen für den Djinni kauft. Bluescreen, eine Art
virtuelle Droge, läßt den Konsumenten in einen Sinnesrausch verfallen, der zu
einem Blackout – komahaft führt.
Doch
ist gerade Mari dieser Stick suspekt und sie versucht mit Ihren Freunden herauszubekommen,
woher diese Stick / diese Droge stammt.
Aus
dieser Gemengelage von Cyberzukunft und dem Wunsch Maris ihrer Freundin zu
helfen, entwickelt Dan Wells einen faszinierenden Thriller. Das Tempo in dem
Buch ist hoch, die Informationen, die ich als Leser verarbeiten muss sind dicht
gepackt – doch so abschreckend es erst einmal klingt, ist es genau das, was das
Buch so fesselnd macht. Mit jeder Seite wollte ich wissen, was diese Welt neues
bringt, doch gleichzeitig hat wollte ich Mari folgen auf ihrer Jagd nach dem
Ursprung von BlueScreen….
Für
mich ein Buch, dass ich kaum aus der Hand gelegt habe. Absolut spannend. Immer wieder hat der Autor sich etwas Neues, Überraschendes einfallen lassen. Die technischen Details
haben mich fasziniert, waren aber nicht zu tiefgehend, aber ausreichend um mein
Nerd-Herz zu begeistern. Ich hoffe sehr, dass weitere Romane aus der
Mirador-Welt nicht zu lange auf sich warten lassen und sie weiter so nerdig bleiben..
Was
ist ein BlueScreen?
(aus Wikipedia, der freien
Enzyklopädie)
Ein
Blue Screen (auch Bluescreen) ist eine Beschreibung
einer bestimmten Kategorie von Fehlermeldungen (stop errors),
die insbesondere von Microsoft-Windows-Betriebssystemen angezeigt werden. Nach
einem kritischen Systemfehler wird das System gestoppt und die Bedienoberfläche
des Betriebssystems vollständig durch einen blauen Bildschirm ersetzt, auf dem
in weißer Schrift die Fehlerinformationen erscheinen.
Reihe:
Ein Mirador – Roman
Originaltitel:
Bluescreen. Mirador 1
Verlag:
Piper
Format:
Taschenbuch
Umfang:
480 Seiten
ISBN:
978-3492280211
Preis:
12,99€
eBook:
9,99 €
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