Donnerstag, 10. März 2016

Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley [Rezension]

Copyright: Fischer-Verlag
Inhalt:
Morgaine, die Hohepriesterin des Nebelreichs Avalon und Schwester von Artus, erzählt die wahre Geschichte ihres königlichen Bruders und der Ritter der Tafelrunde. Zum ersten Mal erzählt eine Frau diese Geschichte, zeigt die Heldengestalten in einem neuen Licht und erinnert daran, dass einst Frauen die Macht in den Händen hielten: Sie lenken im Verborgenen das Geschick ihrer Zeit und setzen den König der Legenden auf den Thron, geben ihm das heilige Schwert Excalibur.

„Die Nebel von Avalon“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Und das schon seit seinem erscheinen Mitte der 1980er. Damals, als Teenager, hat mich das Buch geprägt, zeigte es doch, dass auch Frauen wichtige Rollen einnehmen können.
Nun habe ich das Buch mal wieder zur Hand genommen und gelesen. Bei Büchern, die einen begleitet und geprägt haben, birgt ein erneutes Lesen immer die Gefahr, dass die positiven Erinnerungen durch die persönliche Weiterentwicklung verwischen.
Als das Buch damals herauskam, war es ein "muss", es gelesen zu haben. Fantasy wurde damals viel gelesen, aber mit „Die Nebel von Avalon“ kam etwas neues im Bereich der Fantasy auf den Markt. Kein Gemetzel, kein Kampf gut gegen böse, sondern es ging um die Entwicklung der Menschheit, dem Aufeinanderstossen von alten und neuen Kulturen - hier der keltischen Urreligion und dem aufkommenden Christentum.
Hat mich damals das Buch absolut fasziniert, sehe ich es heute differenzierter. Trotz seines Umfangs habe ich das Buch verschlungen und es in kürzester Zeit durchgelesen. Es wird auch weiterhin zu meinen Lieblingsbüchern zählen, aber inzwischen sehe ich auch einiges negativ an dem Buch.
Das Buch beginnt mit einer langen Vorgeschichte, die den Eindruck erweckt ein Teil der Artus-Saga zu sein. Sie ist wichtig zum Verständis des restlichen Buches. Doch hat dieser Teil schon einen Umfang, der in anderen Werken das ganze Buch ausmacht. Es sind immerhin über 100 Seiten.
Ab dem Zeitpunkt, an dem die Protagonistin Morgaine die Erzählung übernimmt, wird die Geschichte spannender.
Die Charaktere, die mir zum Teil zu beginn sehr sympatisch waren, werden unsympatisch, da ihre Handlungen nicht immer logisch oder nachvollziehbar sind. Diese Wandlung erfolgt im heranwachsen der Charaktere und der damit verbundenen Weiterentwicklung. Zum Teil sind sie aber zu sprunghaft. Artus stellt eigentlich die Figur eines idealen Königs dar, hat aber auch Schwächen und Fehler. So stellt er sich auch seiner Frau Gwenhywar entgegen, die die Religion eines Teil des Volkes verbieten will (schrittweise). Doch dann läßt Artus sich in einem (!) Gespräch überzeugen und verwirft seinen Standpunkt, als König aller auch alle Religionen Raum zu geben.
Dennoch ist und bleibt diese Geschichte aus meiner Sicht ein Highlight der Fantasy-Bücher.
 
Titel: Die Nebel von Avalon
Autor: Marion Zimmer Bradley
Verlag: Fischer
Format: Taschenbuch
Umfang: 1116 Seiten
ISBN:  978-3596282227
Preis: 9,95 €
 

1 Kommentar:

  1. Hallo!
    Ein tolles Buch - das habe ich mal vor vielen Jahren gelesen und es war wirklich toll. Die anderen Teile der Saga gefielen mir aber gar nicht. Ich habe etwa 2 Folgeteile gelesen, aber sie waren leider nicht so toll wie dieses erste Werk.
    LG Tabea von Buchbunt

    AntwortenLöschen